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Der russische Energieriese Gazprom steigt als Kooperationspartner beim größten deutschen Freizeitpark, dem Europa-Park im badischen Rust, ein.

Rust - Der russische Energieriese Gazprom steigt als Kooperationspartner beim größten deutschen Freizeitpark, dem Europa-Park im badischen Rust (Ortenaukreis), ein. Sein Unternehmen habe mit Gazprom einen Fünf-Jahres-Vertrag abgeschlossen, sagte Parkchef Roland Mack. Über den finanziellen Umfang der vereinbarten Zusammenarbeit wurde Stillschweigen vereinbart.

Gazprom ist laut Mack der größte Werbepartner seit Gründung des Parks vor 34 Jahren. Es ist die zweite bedeutende Werbepartnerschaft des russischen Energiekonzerns in Deutschland. Gazprom ist seit zweieinhalb Jahren Hauptsponsor des Fußball-Erstligisten Schalke 04.

"Für uns als mittelständisches Familienunternehmen ist diese Partnerschaft, die Zusammenarbeit mit einem Weltkonzern, ein wichtiger und entscheidender Schritt auf dem Weg zu mehr Wachstum", sagte Mack. "Wir erhoffen uns, neue Kundengruppen erschließen zu können." Gazprom und sein Unternehmen planten eine langfristige Zusammenarbeit. "Beide Partner haben das Ziel, dieses Miteinander länger als die nun fest vereinbarten fünf Jahre zu betreiben."

Gazprom ist Sponsor der vor einem halben Jahr eröffneten Looping-Achterbahn "Blue Fire Megacoaster". "Neben der Achterbahn wird in den kommenden Monaten eine 1200 Quadratmeter große und drei Stockwerke zählende Multifunktionshalle gebaut, in der sich Gazprom mit einer interaktiven Ausstellung zum Thema Energie und wissenschaftlichen Themen präsentieren wird", sagte Mack. "Diese Themen, die den Besuchern in Form einer Erlebniswelt nahe gebracht werden, passen zu der energiegeladenen und spannungsvollen Achterbahn."

Zudem werde in der Halle ein Tagungszentrum eingerichtet, das aus zwei großen Konferenzbereichen bestehe. Es stehe vorrangig Wirtschaftsunternehmen zur Verfügung und werde von Gazprom als Ort für Tagungen, Kongresse und Präsentationen genutzt. Eröffnet wird die Halle im nächsten Frühjahr, zum Start der Saison 2010. Zum Investitionsvolumen wollte sich Mack nicht äußern.

"Für ein international führendes Energieunternehmen wie Gazprom ist der Europa-Park ein idealer Partner, um unsere Marke sympathisch zu präsentieren", sagte Burkhard Woelki, Sprecher von Gazprom Germania. "Insbesondere die Lage im Dreiländereck zwischen Deutschland, der Schweiz und Frankreich ermöglicht es uns, ein vielfältiges Publikum und Menschen verschiedener Kulturen anzusprechen und diese mit unserem Unternehmen vertraut zu machen."

"Unsere Zusammenarbeit geht weit über eine Werbepartnerschaft hinaus", sagte Mack. Am Park selbst, der als Familienunternehmen geführt wird, sei Gazprom finanziell nicht beteiligt. Einfluss auf das badische Freizeitunternehmen habe der Konzern aus Russland nicht. "Ich bin mir sicher, dass beide Seiten von dieser Geschäftsbeziehung profitieren werden", sagte Mack.

"Sponsoren sind für ein Unternehmen unserer Größe und mit einem derart hohen Investitionsbedarf dringend notwendig", sagte Mack weiter. "Ohne sie und ihre Gelder wären viele Attraktionen nicht umsetzbar." Der Europa-Park habe bereits unter anderem den Getränkehersteller Coca-Cola, den Nahrungs- und Genussmittelkonzern Kraft Food, den Automobilhersteller Mercedes und den Eis-Hersteller Schöller als Sponsoren.