EZB-Präsident Draghi zeigt Handlungsfähigkeit – doch stimmt die Richtung? Foto: dpa

Die Europäische Zentralbank reagiert auf die konjunkturelle Schwächephase mit einer Kombination von Zinssenkung und Geldspritze. Damit will die Notenbank Handlungsfähigkeit zeigen. Doch die Risiken steigen. Jetzt ist Zeit umzudenken, meint Barbara Schäder.

Frankfurt - Immer mehr Ökonomen warnen vor einer Rezession. Da will die Europäische Zentralbank (EZB) nicht tatenlos zusehen: Mit einer Kombination aus Zinssenkungen und Geldspritzen will sie Kreditvergabe und Investitionen ankurbeln. Dazu holt sie auch ihre schärfste Waffe wieder aus dem Schrank: Die Notenbank will erneut im großen Stil Wertpapiere kaufen und damit Milliardenbeträge in den Markt pumpen. Nur in einem Punkt kommt die EZB ihren Kritikern ein Stück weit entgegen: Die Geschäftsbanken, die Strafzinsen an die Notenbank zahlen müssen, sollen künftig von einem höheren Freibetrag profitieren. Das ist eine gute Nachricht auch für Verbraucher – denn das schmälert die Gefahr, dass die Institute Minuszinsen an die breite Kundschaft weitergeben.