Im Europa-Park hat es am Samstag gebrannt. Foto: dpa

Experten untersuchen die Brandstelle nach dem verheerenden Feuer im Europa-Park Rust - denn die Ursache ist noch immer unklar. Die Gäste strömen jedoch unverdrossen in Deutschlands größten Freizeitpark.

Rust - Nach dem Großbrand im Europa-Park Rust am Wochenende suchen Kriminaltechniker und Sachverständige des Landeskriminalamts noch immer nach der Ursache. Genauere Erkenntnisse dazu oder gar Hinweise auf Brandstiftung gebe es bislang nicht, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Ermittelt werde weiter in alle Richtungen. Die Untersuchungen könnten einige Zeit dauern.

Der entstandene Millionenschaden bewege sich im zweistelligen Millionenbereich, präzisierte ein Sprecher der Geschäftsleitung von Deutschlands größtem Freizeitpark. Wie lange ein Wiederaufbau der durch das Feuer zerstörten Anlagen dauern könnte, ist seinen Worten zufolge noch unklar. „Auf jeden Fall werden wir den Bereich wieder aufbauen - Pläne zum Wann und Wie gibt es aber noch nicht.“

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Der Brand war am Samstagabend ausgebrochen und hatte Teile der Themenbereiche Holland und Skandinavien zerstört. Sie bleiben vorerst geschlossen. Eine Kleiderkammer für Mitarbeiter, ein Restaurant und mehrere Hallen brannten nieder. Besonders betroffen zeigte sich der Sprecher über die zerstörte Indoor-Attraktion „Piraten von Batavia“. „Unsere emotionale Bindung an diese Attraktion aus den 80er Jahren ist hoch“, sagte er. Während einer Bootsfahrt konnten Gäste dabei in einem Gebäude verschiedene Stationen abfahren, die sich mit der Stadt Batavia im 17. Jahrhundert beschäftigten.

Keine Stornierungen

Die Besucher zeigten sich von dem Unglück indes unbeeindruckt. „Es ist toll, wie die Gäste zu uns halten“, sagte der Sprecher. Es habe keine Stornierungen gegeben und die Besucherzahlen entsprächen weiter den Erwartungen um diese Jahreszeit. Am Sonntag waren 15 000 Besucher in den Vergnügungspark gekommen; am Montag sollte diese Zahl noch übertroffen werden. Fünf der rund hundert Attraktionen „sowie vereinzelte Gastro- und Showangebote“ waren wegen des Feuers unbenutzbar, wie der Freizeitpark am Montag mitteilte.

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Die Polizei lobte die reibungslose Zusammenarbeit des Parks mit den Einsatzkräften. „Es lief alles geordnet, zügig und professionell ab“, sagte der Polizeisprecher. Mitarbeiter hatten am frühen Samstagabend Qualm bemerkt. Daraufhin waren die Betriebsfeuerwehr auf dem Gelände und die Feuerwehr Ortenaukreis alarmiert worden. Alle Gäste wurden unverletzt in Sicherheit gebracht. Sieben Feuerwehrleute, die sich leichte Rauchvergiftungen zugezogen hatten, konnten das Krankenhaus schnell wieder verlassen.