Die Achterbahnen in Rust sollen ab 2024 mit eigenem Ökostrom produziert werden. Foto: Imago/Petra Schneider

Der Europa-Park in Rust will seinen eigenen Strom produzieren und plant eine eigene Photovoltaik-Anlage für 15 Millionen Euro.

Sind Achterbahnen, Wasserrutschen und Karussells systemrelevant? Diese Frage würden wahrscheinlich viele der jährlich an die sechs Millionen Besucher des Europa-Parks Rust mit einem eindeutigen Ja beantworten. Auch Europa-Park-Chef Roland Mack ist – was aus Unternehmenssicht naheliegt – der Meinung, dass Zerstreuung und Spaß in Zeiten großer Belastungen für die Bevölkerung viel wert seien. Dennoch kann der Betreiber des deutschlandweit größten Vergnügungsparks aus jetziger Sicht nicht abschätzen, ob sein Unternehmen im Falle von Energieengpässen weiter mit Strom versorgt werden würde.

Hohe Energiepreise kosten zehn Millionen Euro 2023

Wenn der Bund bei einer möglichen Energieknappheit zwischen Bäckereien und Freizeitparks abwägt, könnten rein theoretisch in Rust die Lichter ausgehen, die Fahrgeschäfte zum Stillstand kommen und das neue Spaßbad zum Kühlhaus werden. Deshalb will Mack jetzt Selbstversorger werden: Für 15 Millionen Euro werde eine eigene Photovoltaik- (PV-)Anlage geplant, sagt eine Sprecherin, von 2024 an könne diese dann die meisten Attraktionen des Parks mit Energie versorgen. Bereits jetzt betreibe der Freizeitpark Solaranlagen, Wasserkraft- und Blockheizkraftwerke. Hinzukommen sollen nun PV-Module auf einer Fläche von 15 Hektar – auf den Parkplätzen sowie in der direkten Nachbarschaft des Areals.

Bereits angeschafft sei die Technik, um bestehende Anlagen bei Gasmangel auf Öl umzuschalten. Durch die hohen Energiepreise rechnet das Unternehmen mit Mehrkosten von zehn Millionen Euro für 2023. Drastische Preissteigerungen für die Besucherinnen und Besucher sollen zwar vermieden werden, ein Teil der gestiegenen Kosten wird aber auf die Eintrittsgelder umgelegt. Auch Zerstreuung und Spaß haben nun mal ihren Preis.