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Der Ex-VfB-Star wird vom Publikum ausgepfiffen und wartet weiter auf sein erstes Saisontor.

Stuttgart - Seine auffälligste Szene hatte Kevin Kuranyi in der 63. Minute – außerhalb des Spielfelds. Der Kapitän von Dynamo Moskau lag am Boden und wurde wegen Wadenkrämpfen behandelt. „Wir haben in der Vorbereitung nicht hart genug gearbeitet“, erklärte er nach dem Spiel den schlechten Fitnesszustand seines Teams und setzt seine Hoffnungen nun in den neuen Coach. „Ich bin sicher, dass uns unser neuer Trainer so schnell wie möglich fit macht.“ In der 75. Minute war das Play-off-Hinspiel gegen den VfB für den Ex-Nationalstürmer beendet. Trainer Dan Petrescu wechselte ihn aus.

Seine Rückkehr hatte sich Kuranyi, der von 2001 bis 2005 in 99 Bundesligaspielen 40 Treffer für Stuttgart erzielt hatte, anders vorgestellt. „Die Niederlage tut sehr weh. Wir hatten uns sehr viel vorgenommen und so lange dafür gearbeitet, um international dabei zu sein“, sagte er. Auch die Tatsache, dass er nach dem achten Pflichtspiel in dieser Saison noch immer auf seinen ersten Treffer wartet, dürfte ihn schmerzen. Die Pfiffe von der Tribüne dagegen nicht. „Das ist ok“, erklärte er, „so ist Fußball.“ Einige VfB-Fans nehmen dem ehemaligen Publikumsliebling den Abschied anscheinend immer noch übel. Dass er mittlerweile nicht mehr für den ungeliebten Bundesliga-Konkurrenten FC Schalke 04 stürmt, sondern bereits seit Juli 2010 in der russischen Premier Liga, zählt dabei offenbar nicht.

Dopingkontrolle: Kuranyi verpasst seinen Flieger

Viel gelang Kevin Kuranyi, der die Moskauer als Kapitän anführte, an seiner alten Wirkungsstätte nicht. In der ersten Halbzeit war bis auf einen verunglückten Kopfball (35.) wenig von ihm zu sehen. Auch im zweiten Durchgang stand Kuranyi als einzige Spitze allein auf weiter Flur, die langen Bälle seiner Kollegen erreichten ihn selten.

Kuranyi muss nun darauf hoffen, dass sein Team den Rückstand im Rückspiel am Dienstag (18 Uhr/Kabel 1) drehen kann. „Fußball ist verrückt“, sagte er, „wir geben uns noch nicht geschlagen.“

Kuranyi blieb am Mittwochabend übrigens trotz der traurigen Rückkehr etwas länger als geplant in der Mercedes-Benz-Arena. Zu allem Überfluss wurde er auch noch für die Doping-Kontrolle ausgelost – und verpasste dadurch seinen Flieger. Es war wahrhaftig nicht der glücklichste Abend in der Karriere von Kevin Kuranyi.