Das Team der Eintracht Frankfurt bedankt sich für die Unterstützung der Fans. Foto: AFP

Die deutschen Mannschaften trennen sich mit unterschiedlich rosigen Aussichten von ihren Gegner in der Europa League. Aber noch ist für alle das Weiterkommen drin.

Leverkusen - Die „Frankfurter Festtage“ in der Europa League gehen auch im kommenden Jahr weiter, und auch Bayer Leverkusen hat sein erstes Etappenziel erreicht und überwintert international. Während Pokalsieger Eintracht Frankfurt durch ein 3:2 (1:0) bei Apollon Limassol in Nikosia vorzeitig in die Zwischenrunde spazierte, feierte die Werkself das Weiterkommen durch ein 1:0 (0:0) gegen den FC Zürich. RB Leipzig hingegen vergab durch das 1:2 (0:1) bei Celtic Glasgow hingegen den ersten Matchball zum Sprung in die nächste Runde und muss noch zittern.

Auf Zypern erzielte Luka Jovic (17.) die Führung für die Eintracht, die in der vermeintlichen „Hammergruppe“ mit Lazio Rom und Olympique Marseille den vierten Sieg im vierten Spiel feierte und insgesamt schon ein dickes Ausrufezeichen gesetzt hat. Sebastien Haller (55.) und Mijat Gacinovic (58.) legten nach. Emilio Zelaya (71., 90.+4/Foulelfmeter) traf für Limassol, Frankfurts Marc Stendera sah die Gelb-Rote Karte (81.). Die fast 5000 Frankfurter im Stadion sorgten von Beginn an für eine Heimspiel-Atmosphäre. Nach etwa zehn Minuten verlagerte sich das Spielgeschehen fast komplett in die Hälfte der international zweitklassigen Zyprer, wenig später gelang Jovic sein zehntes Pflichtspieltor in dieser Saison. Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Gastgeber kaum etwas entgegenzusetzen, Frankfurt blieb das deutlich bessere Team. Haller und Gacinovic sorgten zunächst für noch mehr Sicherheit, ehe Limassol in der hektischen Schlussphase nochmals herankam.

Bei einem Sieg wäre Leipzig in der nächsten Runde gewesen

In Leverkusen sorgte Tin Jedvaj nach genau einer Stunde mit seinem ersten Europa-League-Treffer dafür, dass die Werkself im Europacup weiter von ihrem zweiten internationalen Titel nach dem UEFA-Cup-Triumph 1988 träumen darf. Bayer tat sich jedoch zunächst schwer. Bis auf einen ordentlichen Schuss von Dominik Kohr (29.) und einer guten Möglichkeit für Lucas Alario (45.) sprang für die Platzherren gegen die keineswegs überzeugenden Gäste in der ersten Hälfte nichts heraus. Auch nach der Pause agierte Bayer über weite Strecken viel zu statisch, sodass der Schweizer Pokalsieger die Angriffe der optisch überlegenen Hausherren zumeist mühelos unterbinden konnte. Erst in der 60. Minute fand Bayer doch noch eine Lücke in der FC-Abwehr. Für Leipzig wird es nach der ersten Niederlage seit elf Pflichtspielen in der Gruppe B im Kampf um das Zwischenrunden-Ticket nun richtig spannend. Glasgows Kieran Tierney (11.) und Odsonne Edouard (79.) brachten den legendären Celtic Park durch ihre Treffer zum Kochen - und die Gäste, für die Jean-Kevin Augustin (78.) ausgeglichen hatte, zum Nachdenken.

Bei einem Sieg wäre Leipzig die nächste Runde sicher gewesen, doch nun sind die Sachsen und die Schotten mit je sechs Zählern punktgleich. Zum Vorrundenabschluss reist Leipzig zum Schwesterklub sowie Tabellenführer Red Bull Salzburg (29. November) und empfängt danach Schlusslicht Rosenborg Trondheim (13. Dezember). Die Leipziger starteten höchst aggressiv in die Partie. Doch durch die Führung gewann Glasgow an Selbstvertrauen, Leipzig hingegen geriet etwas aus dem Konzept. Im zweiten Durchgang sahen die 2200 mitgereisten Leipziger Fans ihre Mannschaft etwas zielstrebiger agieren, doch erst in den letzten 20 Minuten schaffte es RB, an die starken Leistungen aus der Bundesliga anzuknüpfen. Mit dem Mute der Verzweiflung mehrten sich zwar die Abschlüsse, doch Augustins Treffer war zu wenig.