Die Inflationsrate in den Euro-Ländern bewegt sich im negativen Bereich. Foto: dpa

Erstmals seit einem halben Jahr bewegt sich die Inflationsrate in den Euro-Ländern wieder im negativen Bereich. Sie betrug im September minus 0,1 Prozent, teilte das Statistikamt Eurostat mit.

Luxemburg - Fallende Energiepreise haben die jährliche Inflationsrate in den 19 Euro-Ländern erstmals seit einem halben Jahr wieder in den negativen Bereich gedrückt. Wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte, betrug die jährliche Inflationsrate im Euroraum im September minus 0,1 Prozent. Das ist der erste Rückgang des Preisniveaus seit März. Im Vormonat waren die Verbraucherpreise leicht um 0,1 Prozent gestiegen.

Nach wie drücken die im Jahresvergleich stark gefallenen Ölpreise auf die Inflation. Die Energiepreise lagen im September 8,9 Prozent tiefer als vor einem Jahr.

Insgesamt entfernt sich die Teuerungsrate damit noch weiter von der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie strebt eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an, da sie auf diesem Niveau von stabilen Preisen ausgeht. Um diesen Wert wieder zu erreichen, hat die EZB die Zinsen beinahe auf null gesenkt und pumpt seit März vor allem über den Kauf von Staatsanleihen pro Monat etwa 60 Milliarden Euro in den Markt. Die Daten könnten neuerlichen Druck auf die EZB ausüben. An den Finanzmärkten und unter Analysten wird bereits über eine Ausweitung der Geldschwemme spekuliert.

Teurer waren im September vor allem unverarbeitete Lebensmittel, deren Preise im Durchschnitt um 2,7 Prozent stiegen. Dienstleistungen waren 1,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, während sich Industriegüter mit 0,3 Prozent kaum verteuerten.