Echt oder gefälscht? Manche Blüten sind leicht erkennbar – vor allem Movie Money. Foto: dpa/Andreas Arnold

Ausgerechnet im Zeitalter des bargeldlosen Zahlens treibt das Falschgeld zunehmend Blüten.

Stuttgart - Was lange währt: Nach einem Falschgeldfund in Neugereut vor knapp zwei Monaten hat die Polizei nun einen Tatverdächtigen ermittelt und mit einer Durchsuchungsaktion weitere Beweismittel sicherzustellen versucht. Ein Jugendlicher hatte Mitte Mai bei einem Döner-Imbiss im Flamingoweg ein Getränk gekauft – und dies mit einem falschen Fünfziger bezahlt. Während der junge Mann mit dem echten Wechselgeld als Beute flüchtete, musste der Betreiber feststellen, dass in seiner Kasse insgesamt vier gefälschte 50-Euro-Scheine gelandet waren. Er erstattete Anzeige – der Verdächtige war da aber über alle Berge.

 

Ein zweiter Fall bringt die heiße Spur

Offenbar war an jenem 19. Mai aber eine ganze Gruppierung unterwegs. „Einen weiteren Fall hat es am selben Tag in Bad Cannstatt gegeben“, sagt Polizeisprecherin Denise Ray. Auch dort war ein Imbiss betroffen, auch dort wurde mit einer falschen 50-Euro-Note bezahlt. Allerdings konnte in diesem Fall recht schnell ein Tatverdächtiger, ein 18-Jähriger, dingfest gemacht werden. Doch mit dem Falschgeldfall in Neugereut hatte er offenbar nichts direkt zu tun.

Das zuständige Kripo-Dezernat 33 gab nicht auf und bohrte weiter – letztlich stießen die Beamten auf einen 17-Jährigen, dem die Tat zugeordnet werden konnte. Am Mittwoch wurde die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht. Auch beim 18-Jährigen wurde nochmals nachgeschaut.

25 Prozent mehr Blüten im Südwesten

Der gefälschte Euro treibt immer mehr Blüten. Ende Juni flog im Stuttgarter Süden ein 23-Jähriger auf, der laut Polizei mit Drogen handelte und auch einen falschen Fünfziger besaß. Am selben Tag, als die Stuttgarter Polizei in Neugereut und Bad Cannstatt ermittelte, schlug die Polizei in Waiblingen zu. Dort wurde ein 23-Jähriger festgenommen, der 60 Stück falsche Hunderter hortete. Blüten und sogenanntes Movie Money, Geld für Filmproduktionen oder Zaubershows, lassen sich leicht im Internet erwerben – kein Wunder, dass im letzten Jahr im Südwesten knapp 25 Prozent mehr Blüten entdeckt wurden – insgesamt 12 680 Scheine.