Grimassen mit Kraftausdrücken: die Stuttgarter Blödel-Truppe Eure Mütter Foto: Veranstalter

Das Stuttgarter Comedy-Trio Eure Mütter präsentiert im Theaterhaus sein neues Programm: „Das fette Stück fliegt wie ‘ne Eins!“

Stuttgart - Matze sitzt am Laptop und ärgert sich. Das Teil hängt mal wieder. Ein Schrei nach Rettung entfährt ihm: „Wo ist die Computer-Fee, wenn man sie braucht?“ Da tänzelt die beflügelte Elfe heilbringend auf die Bühne. Den Rat, ordentlich auf den Klapprechner einzudreschen und selbigen einen „Hurensohn“ zu nennen, befolgt der Genervte umgehend. Die magische Helferin schließt singend wie reimend: „Steck ins DVD-Laufwerk ‘nen Schraubenzieher rein / das löst zwar das Problem nicht, doch befriedigt ungemein!“

Matze, also Matthias Weinmann, ist ein Drittel des Stuttgarter Comedy-Trios Eure Mütter. Komplettiert wird es von Andreas „Andi“ Kraus und Donato „Don“ Svezia. Auf die Spitznamen hörten sie schon in der Schule, alle drei paukten in Ostfildern. Ob dort viel gelernt wurde, sei dahingestellt, aber Quatsch machen die Kerle bis heute: Am Mittwoch präsentierten sie ihr neues, mittlerweile sechstes Bühnenprogramm „Das fette Stück fliegt wie ‘ne Eins!“ im Theaterhaus.

Ein Bezug des abermals extravaganten Showtitels zum Geschehen kann wie üblich nicht ausgemacht werden. Auch sonst bleiben sich die Mütter treu: Sketche und teils mit Gitarre und Flügel handgemachte, teils vom Band wummernde Lieder wechseln sich ab. Politisches bleibt beinahe ganz außen vor. Der Abend beginnt mit einem Kochtopfschlagzeug und einer Salzstreuerrassel, dann rappt man kopfschutztragend über die Bedeutung des Fahrradhelms. Später tritt Andi als zitteraalgeschädigter Bursche mit Sturmfrisur in der TV-Parodie „Wissen für Kids“ auf.

Der typische Eure-Mütter-Charme amalgamiert kindliche Albernheit mit Kraftwortkomik. Letztere hatte die Monty-Python-Größe John Cleese einst als „Schummelei“ bezeichnet, weil es eine faule Methode sei, Lacher aus einem Text herauszuholen. Obwohl das stimmt, kann man den Herren nun Müßiggang kaum vorwerfen: Für Feingeistiges fühlten sich die Interpreten von Songzeilen wie „Soll ich mir den Sack rasieren oder besser nicht?“ noch nie verantwortlich. Wer das aushält, kann sich am irisierenden Programm mit spartanisch-witziger Kostümierung durchaus erfreuen.

Aufführungen
am 27., 28. und 29. Januar sowie am 8., 9., 10. und 11. Februar