Zufriedene Gesichter beim EU-Japan-Gipfel: EU-Ratspräsident Donald Tusk, Japans Ministerpräsident Shinzo Abe und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Foto: AP

Das Freihandelsabkommen der EU mit Japan stärkt die Position Europas . Es ist auch ein Zeichen gegen den Protektionismus eines Donald Trump, kommentiert Brüssel-Korrespondent Markus Grabitz.

Brüssel - Die EU hat gerade einen guten Lauf. Pünktlich zur Ankunft des Isolationisten Donald Trump beim G-20-Gipfel in Hamburg setzt sie ein starkes Signal gegen den Protektionismus. Das Freihandelsabkommen mit Japan wird dazu führen, dass europäische Bauern mehr Lebensmittel nach Fernost exportieren können, Zölle in großem Stil eingestampft und in technischen Bereichen die gleichen Standards eingeführt werden. Es ist absehbar, dass auch die deutschen Autohersteller profitieren, wenn in Japan und der EU eines Tages die gleichen Schadstoffobergrenzen gelten. Kritiker bemängeln allerdings Defizite beim Umweltschutz und dass das Abkommen nichts zum Schutz der Wale enthalte. Immerhin aber bleibt es beim Importverbot für Walfleisch in der EU. Damit darf man zufrieden sein.

Brüssel hat auch durchaus aus den Debatten um Ceta und TTIP gelernt. Es bemüht sich diesmal um Transparenz. Viele Verhandlungstexte, die teils allerdings noch nicht das letzte Wort sind, hat die Kommission bereits ins Netz gestellt. Von Hinterhofdiplomatie und Beschlüssen hinter verschlossenen Türen kann diesmal keine Rede sein. Sowohl die Bürger als auch die demokratisch gewählten Abgeordneten, die eines Tages über das Inkrafttreten entscheiden müssen, können sich also bereits jetzt ein Bild machen.