Die Kanzlerin in Brüssel: Die Europawahl mit ihrer überraschend hohen Wahlbeteiligung hätte der EU neuen Schwung geben können – der erste Gipfel danach bringt das Gegenteil: Blockade und undurchsichtige Machtkämpfe. Foto: Virginia Mayo/dpa

Der Versuch, die Europawahl über das Spitzenkandidatenmodell attraktiver zu machen, ist gescheitert, meint unser Brüssel-Korrespondent Markus Grabitz.

Brüssel - Noch-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat seinen Humor nach dem ergebnislosen EU-Gipfel nicht verloren. „Ich nehme mit Vergnügen zur Kenntnis, dass es sehr schwierig ist, mich zu ersetzen“, stellt er fest – der Spitzenkandidat der christdemokratischen Parteienfamilie, Manfred Weber (CSU), dürfte die Situation weniger witzig finden. Die Entscheidung im EU-Spitzenpostenpoker soll jetzt ein Sondergipfel am letzten Sonntag im Juni bringen.