Stefanie Woite-Wehle will die EU im Alltag sichtbarer machen.  Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Die Finanzierung des Europa-Informationszentrums in Stuttgart ist verlängert worden. In den Büros werden alle Fragen zur Union beantwortet.

Stuttgart - Die Zukunft des EU-Informationszentrums in Stuttgart ist gesichert. Die Kommission in Brüssel hat in diesen Tagen die Finanzierung für weitere drei Jahre zugesagt. „Ich bin sehr zufrieden, dass wir mit unserem Konzept die Verantwortlichen in Brüssel überzeugen konnten“, sagt die Leitern Stefanie Woite-Wehle. Die Förderperiode war im vergangenen Jahr ausgelaufen und alle Informationszentren mussten sich mit einem umfangreichen Zukunftskonzept neu um die Gelder aus Brüssel bewerben. Der Etat in Stuttgart liegt bei rund 100 000 Euro pro Jahr, wovon die Stadt den Löwenanteil trägt. Klar war, dass einige der deutschlandweit über 50 Büros gestrichen würden. So wurde etwa das Zentrum in Ulm aus der Förderung der EU-Kommission herausgenommen.

Das Info-Zentrum als Teil des Europahauses

Die Dependance in Stuttgart existiert seit 1999. „Damals hat sich Oberbürgermeister Wolfgang Schuster sehr für die europäische Sache eingesetzt“, erinnert sich Stefanie Woite-Wehle und unterstreicht die internationale politische Orientierung des damaligen OB. Das Zentrum wurde zum wesentlichen Bestandteil des neu gegründeten Europahauses in der Nadlerstraße, wo unter anderem auch das Europa-Zentrum Baden-Württemberg und die Europa-Union ihre Heimat fanden. Nach fast 20 Jahren folgte dann in diesem Sommer der Umzug in die neuen Räume in der Kronprinzstraße 13. „Hier können wir viel besser unserer eigentlichen Aufgabe nachgehen“, erklärt die Leiterin, „da wir nun über einen Seminaraum verfügen, wo kleinere Veranstaltungen abgehalten werden können.“

Stefanie Woite-Wehle erhofft sich, dass in Zukunft vor allem Schulklassen das Angebot in der Kronprinzstraße annehmen, sich über Europa zu informieren und auch über die Zukunft der Union zu diskutieren. „Wir haben hier Info-Material, das wir für Workshops kostenlos zur Verfügung stellen und organisieren zum Beispiel auch Fahrten nach Straßburg ins Europaparlament“, sagt die Leiterin

Alle Fragen zu Europa werden beantwortet

Natürlich steht das Zentrum auch den normalen Bürgern offen. Sie können sich umfangreich über alle Themen rund um Europa, auch über praktische Fragen, informieren: sei es zum Thema berufliche Mobilität in Europa, Studienmöglichkeiten für junge Leute oder Ferienjobs.

Konzipiert wurden die Informationszentren als Bindeglied zwischen den EU-Institutionen und der Bevölkerung. Dabei wurde bewusst auf die Verankerung bei regionalen und lokalen Trägern geachtet. Wichtig ist deshalb die enge Vernetzung mit den Institutionen, Vereinen und Verbänden vor Ort. Stefanie Woite-Wehle legt allerdings großen Wert auf eine Feststellung: „Wir machen hier keine Propaganda für die Europäische Union.“ Das würde ihrer eigenen Vorstellung von der Auseinandersetzung mit der Europäischen Union widersprechen. Bei den Diskussionen werden die Vorteile und auch die Probleme der EU beleuchtet. Nur so könne die Union den Bürgern näher gebracht und auch weiterentwickelt werden, sagt die Leiterin des Zentrums.

Das Zentrum macht keine Propaganda

Ein erklärtes Ziel von Stefanie Woite-Wehle ist es, die Europäische Union im täglichen Leben der Menschen sichtbarer zu machen. Dabei fängt sie vor der eigenen Haustür an. „Wir geben uns im Moment noch viel zu unauffällig“, sagt sie. Aus diesem Grund hofft sie, dass die geplante Außenbeschilderung in der Kronprinzstraße bald sichtbare Werbung für die EU macht. Die Botschaft: Die Leute sollen sehen, dass die Europäische Union sich nicht zu verstecken braucht.