Das Medieninteresse an den Aussagen von Angela Merkel nach dem Sondergipfel zum Asylstreit ist groß. Foto: AP

Angela Merkel steht unter Druck. Sie will den Asylstreit gemeinsam mit den europäischen Partnern lösen und einen deutschen Alleingang verhindern. Die Gespräche auf dem Sondergipfel in Brüssel deutet sie positiv.

Brüssel - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den EU-Sondergipfel zu Migration und Asyl positiv bewertet. Das Treffen von 16 der 28 EU-Staats- und Regierungschefs habe eine „eine gute Debatte“ zu Fragen des Außengrenzschutzes und der Verhinderung des Weiterreise von Asylbewerbern innerhalb der EU gebracht, sagte Merkel am Sonntagabend in Brüssel.

Trotz „einigen Unterschieden“ hätten die Teilnehmer „doch ein großes Maß an Gemeinsamkeit“ festgestellt. „Wir sind uns alle einig, dass wir die illegale Migration reduzieren wollen, dass wir unsere Grenzen schützen wollen“, sagte Merkel. „Wo immer möglich“ sollten „europäische Lösungen“ angestrebt werden. „Wo dies nicht möglich ist, wollen wir die, die willig sind, zusammenführen und einen gemeinsamen Rahmen des Handelns erarbeiten.“

Merkel bekräftigt ihr europäisches Vorgehen

Die Flüchtlingspolitik hat zu einem erbitterten Streit zwischen den deutschen Unionsparteien geführt. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will Migranten an der deutschen Grenze zurückweisen, die bereits in einem anderen EU-Land als Asylbewerber registriert wurden.

Merkel lehnt solche nationalen Alleingänge bisher ab. Sie hatte zum Auftakt des Sondergipfels ihren Plan bekräftigt, dazu „bi- oder trilaterale Absprachen zum gegenseitigen Nutzen“ mit europäischen Partnern zu finden. Zu konkreten Fortschritten in diesem Bereich äußerte sich die Kanzlerin nach dem Treffen nicht.

Auf der einen Seite könne die EU die Ankunftsländer in Südeuropa nicht alleine lassen, sagte Merkel lediglich. „Auf der anderen Seite können aber Schlepper und Flüchtlinge sich auch nicht aussuchen in welchem der Europäischen Länder sie ihren Asylantrag bearbeiten lassen.“ Merkel kündigte an, es werde nun bis zum EU-Gipfel ab Donnerstag und auch darüber hinaus an allen Migrationsfragen weiter gearbeitet.