Während Frankreichs Präsident Hollande den Druck aus den USA nicht aktzeptieren will, hält Kanzlerin Merkel ein starkes Europa für die beste Strategie gegen Trums Politik. Foto: AP

Am Freitag hat Frankreichs Präsident François Hollande den Kurs von US-Präsident Trump scharf kritisiert. Als bestes Gegenmittel sieht Bundeskanzlerin Merkel die Stärkung Europas.

Valetta - Frankreichs Präsident François Hollande hat den Kurs des neuen US-Präsidenten Donald Trump gegenüber Europa scharf kritisiert. „Es ist nicht akzeptabel, dass über eine Reihe von Erklärungen des US-Präsidenten ein Druck dahingehend erzeugt wird, was Europa sein oder nicht sein soll“, sagte Hollande am Freitag beim EU-Gipfel in Valletta.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sah ihrerseits in einer Stärkung Europas die beste Strategie gegenüber Trump. Nach dem Machtwechsel in Washington war in Europa die Sorge gewachsen, dass die Trump-Regierung die transatlantische Partnerschaft in Frage stellen und eine Spaltung Europas vorantreiben könnte. Denn Trump hatte unter anderem das Brexit-Votum begrüßt und gesagt, er erwarte weitere EU-Austritte. Die Nato hatte er als „obsolet“ bezeichnet. Die EU-Staats- und Regierungschefs werden bei ihrem Treffen in der maltesischen Hauptstadt Valletta voraussichtlich am Mittag über den Kurs gegenüber Trump beraten.

Je klarer Europa dabei sei, seine Rolle in der Welt zu definieren, „umso besser können wir auch unsere transatlantischen Beziehungen pflegen“, sagte Merkel mit Blick auf Trump. Sie wiederholte dabei auch ihre Aussage von Mitte Januar, dass Europa „sein Schicksal selbst in der Hand“ habe.