Kanzlerin Merkel und der albanische Premier Edi Rama. Foto: dpa

Seit Juni 2014 ist Albanien EU-Beitrittskandidat, hat aber mit Korruption und organisiertem Verbrechen zu kämpfen. Kanzlerin Angela Merkel hat Ministerpräsident Edi Rama Unterstützung auf dem Weg in die Staatengemeinschaft zugesagt.

Tirana - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Albanien die Unterstützung Deutschlands auf dem angestrebten Weg in die Europäische Union zugesichert. Bei einem Besuch in der albanischen Hauptstadt Tirana würdigte Merkel am Mittwoch die bisherigen Anstrengungen des Landes. „Ich glaube, es wird überall anerkannt, dass Albanien sehr große Fortschritte macht“, sagte sie nach einem Gespräch mit Ministerpräsident Edi Rama. Und: „Wir versuchen, Albanien auf diesem Weg zu unterstützen.“

Die EU-Beitrittsperspektive für die Balkan-Länder sei wichtig für Frieden und Stabilität in der Region, betonte Merkel weiter. Es sei auch in deutschem Interesse, dass diese EU-Perspektive realisiert werde. Albanien, einer der ärmsten Staaten Europas, ist seit Juni 2014 EU-Beitrittskandidat, hat aber mit Korruption und organisiertem Verbrechen zu kämpfen. Die Kanzlerin erklärte, die deutsch-albanische Wirtschaftskooperation könne noch ausgebaut werden.

Die Bemühungen der albanischen Regierung um ein verlässliches Rechtssystem seien dafür besonders wichtig. Zur Situation albanischer Flüchtlinge in Deutschland sagte sie: „Wir sind uns einig, dass Albanien kein Land ist, aus dem Asylanträge anerkannt werden.“ Albanien könne aber ein Land sein, aus dem Menschen legal nach Deutschland zum Arbeiten kämen. In einigen Branchen herrsche in Deutschland Fachkräftemangel.

Rama sagte, sein Land wisse, dass Albaner kein Asylrecht in der EU hätten. Es sei wichtig, dass Merkel Interesse an Albanien zeige und auch die Bemühungen und Schwierigkeiten verstehe, die das Land angesichts seiner historischen Vergangenheit auf dem Weg zur Demokratie bewältigen müsse. Die EU brauche den Balkan, wie der Balkan die EU brauche.