Thomas Bopp nach seiner Wahl zum Regionalpräsidenten vor einer Woche: wir wirkt sich das auf die Etatberatungen aus? Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Trotz der Rekordhöhe birgt der Etatentwurf des Verbands Region Stuttgart kaum Überraschendes. Die Beratungen werden aber deutlich machen, wie die Atmosphäre in der Regionalversammlung ist nach der umstrittenen Präsidentenwahl, meint unser Redakteur Thomas Durchdenwald.

Stuttgart - Über mangelnde Schlagzeilen kann sich die politische Region nun wirklich nicht beklagen. Die erneute Wahl des CDU-Kandidaten Thomas Bopp zum Regionalpräsidenten, obwohl seine Partei von den Grünen als stärkste politische Kraft abgelöst worden war, sorgt auch eine Woche danach noch immer für massive Vorwürfe und erregte Reaktionen. Und es gehört zu den Begleiterscheinungen von geheimen Wahlen, dass die Spekulationen hinterher ins Kraut schießen. Angesichts der gegenseitigen Vorwürfe, die vor allem die Rolle der AfD und die Wahl deren Bewerber in die Gremien betreffen, fühlt man sich an die alte Weisheit erinnert, dass getroffene Hunde bellen. Insgesamt geht die Region geschwächt aus diesem Streit hervor, ohne Einigkeit über Fraktionsgrenzen hinweg verspielt sie ihr ohnehin nicht großes politisches Gewicht. Ganz anders ist die Gemütslage bei den Fraktionen angesichts des Etatentwurfs. Trotz Rekordhöhe und hohem Schuldenstand birgt er keine Überraschungen. Die enormen Investitionen in den S-Bahnbereich, die Zuschüsse für die Internationale Bauausstellung, die Gigabit-Region, die deutschen Straßenrad-Meisterschaften und vieles mehr sind nicht mehr als in Zahlen gegossene Beschlüsse, die die Regionalversammlung schon vor Monaten fasste.