Warum sank die Estonia? Unstrittig ist, dass die Bugklappe des Schiffs sich auf offener See öffnete und abriss.Bei der Trauerfeier auf hoher See haben die Angehörigen an der Unglücksstelle Blumen ins Wasser geworfen. Foto: dpa/Scanpix Samuelson

Fast 25 Jahre nach dem Untergang der Fähre urteilt jetzt in Frankreich ein Gericht über Schadenersatz. Angeklagt ist auch die Meyer-Werft.

Stockholm - Es ist eine stürmische Nacht an diesem 28. September 1994. Die Ostseefähre Estonia stampft auf ihrem Weg von der estnischen Hauptstadt Tallinn ins schwedische Stockholm durch die aufgewühlte See. Nach etwa drei Stunden, so erzählen es später einige Passagiere, plötzlich ein lauter Knall, große Wassermassen strömen vom Bug her in das Schiff. Es ist 1.48 Uhr, als die Estonia sinkt. Sie reißt 852 Menschen in den Tod, nur 137 Passagiere überleben. Der Untergang der Estonia ist das größte zivile Schiffsunglück auf der Ostsee.