Alles dreht sich um die Zwiebel. Foto: Rudel

Über die Übernahme und Neuausrichtung der Hocketse durch die Stadt soll am 23. Juli entschieden werden. Noch gibt es offene Fragen.

Esslingen - Eigentlich hätte bereits am kommenden Montag die Entscheidung darüber fallen sollen, ob die Zeit des Esslinger Zwiebelfests in drei Jahren ablaufen wird. An die Stelle der seit 31 Jahren von überwiegend Esslinger Wirten verantworteten Sommerhocketse auf dem Marktplatz soll ein von der Stadt organisiertes Sommerfest mit ähnlicher Konzeption, allerdings anderer Raumaufteilung und anderen Standvergabe-Kriterien treten.

Doch noch halten die Fraktionen im Esslinger Gemeinderat die städtische Vorlage nicht für entscheidungsreif. Im nichtöffentlichen Teil der Verwaltungsausschusssitzung am Montag hat das Gremium beschlossen, die Entscheidung über diesen einschneidenden organisatorischen Umbau nun erst am 23. Juli in der letzten Sitzung des Esslinger Gemeinderats vor der Sommerpause zu treffen.

CDU fordert Deckelung des Zuschusses

Bedenken, so ist aus der Sitzung zu hören, gibt es vor allem wegen der Kosten. Der Chef der Esslinger Stadtmarketing und Tourismus Gesellschaft (EST), Michael Metzler, wünscht einen jährlichen Zuschuss in Höhe von „circa 50 000 Euro“. Die Freien Wähler würden ein neues Fest, wenn die Stadt es denn überhaupt übernehmen müsse, am liebsten für den Steuerzahler kostenneutral veranstalten. Der CDU ist die Formulierung „circa“ zu schwammig. Sie fordert eine Deckelung des Zuschusses auf maximal 50 000 Euro.

Irritationen bei der Präsentation des neuen Konzepts vor einigen Wochen hatte die Ankündigung des Esslinger Oberbürgermeisters Jürgen Zieger verursacht, bei der Ausschreibung der Lauben könne es passieren, dass kein einziger Esslinger Wirt berücksichtigt werden könne. Es gebe klare rechtliche Vorgaben, die die Stadt als Veranstalter beachten müsse.

Mittlerweile scheint die EST aber doch Schlupflöcher gefunden zu haben, um Esslinger Wirten einen Startvorteil zu verschaffen. Inzwischen sollen bereits sechs Esslinger Gastronomen ihr Interesse an dem neuen Fest bekundet haben. Darunter befinde sich, so ist zu hören, keiner der bisherigen Zwiebelfestwirte. Wie gemeldet, hatten die EST und die Verwaltung eine neue Konzeption erarbeitet, ohne die Zwiebelfestwirte darüber zu informieren – geschweige denn, sie dabei einzubinden.

Detailfragen sollen bis zum 23. Juli geklärt sein

Bei den Details, wie eine solche Lösung zugunsten Esslinger Wirte aussehen könnte, so berichten Sitzungsteilnehmer, habe sich die Verwaltung allerdings noch bedeckt gehalten. Wahrscheinlich ist es aber, dass das Zwiebelfest langfristig von einer neu zu gründenden Untergesellschaft der EST organisiert werden könnte. Können alle offenen Fragen bis zum 23. Juli beantwortet werden, soll das neue Sommerfest erstmals im Jahr 2021 stattfinden.