Olga Kristianova trägt das Kleid ihrer Großmutter beim Trachtentag Foto: Ines Rudel

Egal ob historisches Gewand oder Volksfestlederhose, beim Trachtentag am Zwiebelfest gab es dafür Schampus.

Esslingen - Olga Kristianova hat das handbestickte Leinenkleid der Großmutter mit nach Esslingen gebracht. Beim Trachtentag auf dem Zwiebelfest hat jeder Bub und jedes Mädle in der Tracht ein Bier oder ein Glas Sekt gratis bekommen. Olga Kristianova war zusammen mit ihrer Schwester und ihrem Schwager auf dem Zwiebelfest. Die Schwester betreibt eine Galerie im Stuttgarter Bohnenviertel und war richtig froh, einmal einen freien Tag unter den Lauben des Zwiebelfestes ausspannen zu können. Mit der Tracht hat Olga auch sonst viel zu tun. In Russland arbeitet sie als Folklore-Sängerin.

„Sehen Sie das Grün und die Stickereien? Wunderschön“, sagt sie. Besonders die württembergischen Trachten haben es ihr angetan, und sie ist gespannt, was sie den Tag über noch zu sehen bekommt.

Der Trachtentag hat auf dem Zwiebelfest mittlerweile eine feste Tradition und ist seit fünf Jahren dort etabliert. Frank Jehle ist einer der sieben Zwiebelfestwirte und hat sich ebenfalls mit der Lederhose gewandet, als gutes Beispiel sozusagen.

Königin Olga

„Auf die Idee sind wir gekommen, weil mit den Volksfesten die Trachten in Mode kamen. Diesen Trend wollten wir nicht verpassen“, sagt er. Darüber hinaus ist er mit dem Verlauf und den Umsätzen aus dem Zwiebelfest zufrieden. Der Besuch habe sich allerdings verändert, sagt er. Während in der heißen Nachmittagszeit die Lauben auf dem Esslinger Marktplatz bislang eher leer blieben, seien sie in den Abendstunden um so voller gewesen.

Rafael Treite, das Esslinger Faktotum in Sachen Show-Business, führte durch die Veranstaltung. Denn mit dem Gratis-Sekt war es noch nicht getan. Die Damen posierten anschließend für einen Fotografen, der ihre Bilder online stellte. Jetzt kann man die Kandidatinnen ebenso online zur Zwiebelfestkönigin küren. Wenn Olga Kristianova das schaffen würde, dann gebe es wieder eine Königin Olga in Württemberg. Allerdings in einer Reichsstadt gewählt.