Marc Langbein zeigt den Weizenschrot. Im Hintergrund seine Schwester Isabel von Terzi. Foto: Marion Brucker

Früher hieß der Müller Müller – heute heißt er Verfahrenstechnologe: Die Branche ist im Umbruch. In der Oberesslinger Schwertmühle haben Marc Langbein und Isabel von Terzi mitten in der Coronapandemie das Ruder übernommen.

Esslingen - Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“, heißt ein bekanntes Volkslied aus der Zeit der Romantik. In ihm wird eine Wassermühle besungen. Ganz so romantisch geht es in der Schwertmühle in Oberesslingen nicht mehr zu. Der Wasserantrieb durch einen abgezweigten Kanal vom Neckar ist seit 1928 abgestellt, die Mühle mittlerweile elektrifiziert. Marc Langbein steht in seinem Büro in der ersten Etage der mehr als 150 Jahre alten Mühle vor einem Bild. Es zeigt, wie die Schwertmühle ursprünglich aussah. Wo der Kanal einst floss, verläuft heute die Fritz-Müller-Straße ins Gewerbegebiet Oberesslingen. Bis dorthin standen die Menschen Schlange, als im Frühjahr 2020 der erste Lockdown wegen Corona erfolgte. Just zu einer Zeit, als Brigitte und Werner Langbein den Generationenwechsel in der Mühle vorbereiteten, um diese an ihre beiden Kinder Marc und Isabel zu übergeben. Aus der Einzelfirma wurde eine Offene Handelsgesellschaft mit zwei gleichberechtigten Geschäftsführern. Die beiden sind die fünfte Generation und führen nun seit einem Jahr die Mühle. Verändern konnten sie seit dieser Zeit nicht viel. Corona band die Kraft der neuen Geschäftsführer und ihrer weiterhin mithelfenden Eltern.