Das Esslinger Start-up Volunteam wird mit insgesamt 30 000 Euro bei der Entwicklung einer digitalen Ehrenamtsbörse unterstützt. Dem hat der Sozialausschuss jetzt zugestimmt. Vor allem Jüngere sollen mit dem Angebot angelockt werden.
Wie bringt man auch Jüngere dazu, sich in sozialen Einrichtungen und Projekten zu engagieren? Der Einstieg muss spontan, niederschwellig und mit nur ein paar Klicks möglich sein, so die Grundidee der digitalen Vermittlungsplattform Volunteam. Entwickelt hat das Ganze das Unternehmen Socialsquared, hinter dem zwei ehemalige Esslinger Studenten stehen. Die Stadt Esslingen setzt große Hoffnungen in dieses Projekt und möchte es fördern. Denn es werde immer schwieriger, neue Ehrenamtliche zu finden, ohne die eine Stadtgesellschaft aber nicht funktioniere. Es gibt zwar bereits seit Jahren eine Ehrenamtsbörse der Esslinger Freiwilligenagentur. Doch Optik und Handhabung dieser Online-Plattform seien veraltet. Um Synergien zu nutzen, soll sie nach dem Willen der Stadt mittelfristig in Volunteam integriert werden.
Hat das Esslinger Start-up Chancen auf dem etablierten Markt?
Im zweiten Anlauf gibt es jetzt Rückenwind für Volunteam, das sich derzeit in der Pilotphase befindet. Der Ausschuss für Kultur, Sport und Soziales hat am Montag dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt, das Start-up mit jeweils 15 000 Euro für 2025 und 2026 zu unterstützen. Danach soll es auf eigenen Beinen stehen. Ende Februar hatte das Gremium eine Entscheidung auf Wunsch der CDU-Fraktion noch vertagt. In der jüngsten Sitzung hätte die CDU die Förderung lieber auf ein Jahr befristet und die Ergebnisse der Plattform vor einer möglichen Verlängerung erst evaluiert. Einen entsprechenden Änderungsantrag hatte die Mehrheit im Ausschuss aber abgelehnt.
Vorgelegt wurde in der Sitzung nun auch eine Liste von acht anderen Unternehmen, die bereits ähnliche Softwaredienstleistungen zur Ehrenamtsvermittlung anbieten. „Die sind jedoch nicht passgenau auf die Bedürfnisse der Stadt zugeschnitten. Wir wollen mehrere Fachbereiche und somit Zielgruppen in das System einbinden“, erläuterte Steffen Schmid, Abteilungsleiter Sport und Bürgerengagement, die Vorzüge von Volunteam. AfD-Stadtrat Stephan Köthe überzeugte das nicht, aus seiner Sicht habe die Plattform im etablierten Markt wenig Aussicht auf Erfolg. „Wir beschließen hier faktisch nur eine Start-up-Förderung“, so Köthe, dies sehe er nicht als Aufgabe der Stadt. Er stimmte gegen den Antrag. Die Vertreter der anderen Fraktionen äußerten sich positiver, sie versprechen sich durch Volunteam Fortschritte bei der Ehrenamtsgewinnung.