Die Höhe der Gewerbesteuereinnahmen lässt sich kaum exakt vorhersagen. Künftig will Esslingen mit einem höheren Sockelbetrag kalkulieren. Foto: Avanti/Ralf Poller

Mit einem Minus von 4,3 Millionen Euro hat die Stadt Esslingen für 2022 gerechnet – dank höherer Gewerbesteuereinnahmen wird nun ein Plus von 26,5 Millionen Euro erwartet. Dass die Verbesserung erst spät kommuniziert wurde, löst Kritik im Gemeinderat aus.

Die positive Entwicklung der Esslinger Stadtfinanzen hat viele im Gemeinderat überrascht. Entsprechend hoch schlugen die Wellen, als Finanzbürgermeister Ingo Rust Ende April im Verwaltungsausschuss verkündete, dass die Kommune statt eines vorhergesagten Minus von 4,3 Millionen Euro für das Jahr 2022 mit einem Plus von 26,5 Millionen Euro rechnen darf. Denn die positive Entwicklung, die im Rathaus schon vor Weihnachten bekannt gewesen war, bringt manche Ratsmitglieder in Erklärungsnöte, weil Sparpakete weiter geschnürt wurden, obwohl sich der bis zuletzt betonte Spardruck nicht mehr so dramatisch darstellte. Als der Gemeinderat nun die noch im Dezember verhängte Haushaltssperre aufhob, klang vieles moderater. Kritische Stimmen moderierten der OB und der Finanzdezernent routiniert ab.