Spurensuche in einer Tabuzone: Im Gespräch mit der Literaturkennerin Susanne Lüdtke gab Matthias Jügler Einblicke in die herausfordernde Arbeit an seinem Roman. Foto: Roberto Bulgrin

Mit seinem Roman „Maifliegenzeit“ ließ Mattias Jügler aufhorchen. Er beleuchtet darin ein dunkles Kapitel ostdeutscher Geschichte: Zwangsadoption und vorgetäuschten Kindstod. In einer Nachlese zu den Esslinger Literaturtagen stellte er sein Buch nun vor.

Die Geschichte klingt unglaublich, weil der Gedanke nur schwer zu ertragen ist, dass Menschen zu so etwas fähig sein können. Und dennoch gibt es viele, die ganz Ähnliches erzählen. Tausende Kinder sollen die DDR-Behörden gegen den Willen ihrer Eltern zur Adoption freigegeben haben. Und was noch viel perfider ist: Manche Eltern wurden in dem Glauben gelassen, dass ihre Kinder nach der Geburt gestorben sein sollen. Nur ganz wenige Fälle lassen sich heute noch aufklären. Eine dieser unerhörten Geschichten erzählt der Autor Matthias Jügler in seinem Roman „Maifliegenzeit“, den er nun in einer Nachlese zu den Esslinger Literaturtagen vorgestellt hat.