Bei einem Antigen-Schnelltest wurden die Corona-Infektionen der Senioren festgestellt. Foto: dpa

Das städtische Pflegeheim im Esslinger Stadtteil Berkheim meldet einen Corona-Ausbruch: Bei einem routinemäßigen Antigen-Schnelltest waren zunächst elf Bewohnerinnen und Bewohner positiv getestet worden, später auch 23 Beschäftigte. Bislang gibt es nach Angaben der Stadt bei den Bewohnern keine schweren Krankheitsverläufe.

Esslingen - Die zweite Corona-Welle hat das städtische Pflegeheim in Esslingen-Berkheim erreicht: Bei einem routinemäßigen Antigen-Schnelltest waren zunächst elf Bewohnerinnen und Bewohner in beiden Wohnbereichen positiv getestet worden. Inzwischen wurden bei allen 64 Senioren PCR-Abstriche genommen – die Ergebnisse stehen noch aus. Zudem gab es bei 23 Beschäftigten positive Testergebnisse. Bislang zeichnen sich nach Angaben der Stadt bei den Bewohnern keine schweren Krankheitsverläufe ab.

„Nach dem ersten Schreck ist das die wichtigste Nachricht“, sagt Thilo Naujoks, der Chef der städtischen Pflegeheime. Angesichts der hohen Zahl positiver Befunde muss er momentan davon ausgehen, dass das gesamte Pflegeheim betroffen ist. Unter den positiv Getesteten sind neben den Pflegekräften auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung und des Sozialdienstes sowie der Heimleiter des Pflegeheimes. Alle Bewohner sind vorläufig in Quarantäne, um das Infektionsgeschehen so weit wie möglich eindämmen zu können. „Die Versorgung kann bislang durch die Pflegekräfte vor Ort sichergestellt werden“, versichert Naujoks.

Besuche nur in Notfällen

Unterstützung erhält das Pflegeheim aus der Tagespflege am Zollernplatz, die seit diesem Donnerstag geschlossen ist. Die Betreuung der verbliebenen Tagesgäste soll bei Bedarf in anderen Tagespflegeeinrichtungen sichergestellt werden. „Über den Verbund der städtischen Pflegeheime versuchen wir, das Pflegeheim Berkheim, so gut es geht, zu unterstützen“, sagt Thilo Naujoks. Denn auf die noch einsatzfähigen Mitarbeiter vor Ort komme in den kommenden Wochen eine enorme Belastung zu. „Es kommt jetzt auf jeden Einzelnen an“, so Naujoks

Wegen des Corona-Ausbruchs sind Besuche im Pflegeheim Berkheim derzeit nur in Notfällen und nach Anmeldung möglich. „Erst wenn alle Testergebnisse vorliegen und das Infektionsgeschehen nachvollziehbar ist, können wir differenzierter vorgehen und gegebenenfalls einzelne Quarantänebereiche bilden“, sagt Naujoks. Die Angehörigen würden regelmäßig informiert. Wie sich das Virus trotz aller Sicherheitsmaßnahmen und trotz enorm hoher Hygienestandards seinen Weg in das Pflegeheim gebahnt hat, kann im Augenblick noch nicht nachvollzogen werden, wie der Chef der städtischen Pflegeheime betont. „Heimtückisch ist, dass auch symptomfreie Besucher und Beschäftigte ansteckend sein können.“

„Lage ist extrem dynamisch“

Immerhin hatte Naujoks am Donnerstag auch Positives zu vermelden: „Erfreulich ist, dass es, Stand heute, in allen anderen Einrichtungen des Eigenbetriebs Städtische Pflegeheime keine Verdachtsfälle und keine positiven Testergebnisse gibt. Aber die Lage ist extrem dynamisch.“