Christian List will die Organisation des neuen Fests übernehmen. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Christian List will mit sieben anderen Gastronomen den Nachfolger für das Zwiebelfest in Esslingen auf die Beine stellen. Doch noch sind viele Fragen offen.

Esslingen - Es ist eine Gruppe von rund einem Dutzend Wirten gewesen, die sich am Mittwoch auf Einladung von Christian List, dem Pächter des Roten Hirschen, getroffen haben. Am Ende des Abends war klar: Zumindest acht von ihnen haben ein starkes Interesse daran bekundet, als Nachfolgeprojekt für das von den Zwiebelfestwirten aus Protest gegen die Behandlung durch die Stadtverwaltung abgesagte Esslinger Zwiebelfest vom 2. bis 12. August ein Sommerfest zu organisieren. Stattfinden soll es auf dem Esslinger Marktplatz und – sollten noch weitere Bewerber hinzukommen – eventuell auch auf dem Rathausplatz. Denn, so List: „Wir wollen jedem Esslinger Wirt, der daran teilnehmen will, die Möglichkeit dazu geben.“

Auch italienische und mexikanische Küche

Zu den Gastronomen, die bereits jetzt signalisiert haben, mitmachen zu wollen, zählen neben Christian List und der Uhlbacher Zwiebelfestwirtin Christel Currle auch Oliver Brehmer von der Weinstube Eißele, Kay Rügner vom Dulkhäusle, der Accanto-Wirt Salvatore Marrazzo und Thomas Kielmeyer von Kielmeyers Besen. Mit dabei sein sollen, so ist zu hören, auch das Joe Peña’s und das Steakhaus Fleischmann, beide beheimatet im Dick-Areal.

„Noch ist es zu früh, über Details zu sprechen“, betont Christian List. Klar sei für ihn aber, dass sich das neue Fest deutlich vom bisherigen Zwiebelfest unterscheiden müsse. Das werde nicht nur durch die Tatsache gesichert, dass bei dem geplanten Sommerfest auch ein italienischer Koch und mexikanisches Essen das Angebot bereichern sollen. Auch rein optisch soll sich der Sommerhock vom Zwiebelfest unterscheiden. List denkt an weiße Pagodenzelte statt an Lauben, die für eine sommerliche Atmosphäre sorgen sollen.

Wo diese Zelte stehen werden, sei noch offen. Zunächst hatte Christian List gesagt, er wolle am bisherigen Zwiebelfestkonzept, bei dem die Lauben den Festplatz umrahmt haben, festhalten. Denkbar sei auch, so heißt es nun, dass man das gastronomische Angebot zentral auf der Marktplatzmitte bündele. Diese Variante strebt die Esslinger Stadtmarketing und Tourismus Gesellschaft (EST) an, wenn die städtische Tochter die Verantwortung für das Sommerfest im Sommer 2021 nach der von ihr gewünschten dreijährigen Vorbereitungszeit übernimmt.

Christian List will die Organisation übernehmen

So viel Zeit bleibt den Wirten, die jetzt den Marktplatz nutzen wollen, nicht. Zumal es noch viele Fragen zu klären gibt. Dass Christian List dabei die Rolle des Cheforganisators übernehmen soll, scheint geklärt. Schließlich hatte der erfahrene Stuttgarter Eventgastronom bereits im Dezember bei der Stadt einen Antrag auf die Genehmigung eines Sommerfests auf dem Esslinger Marktplatz gestellt.

Da List im vergangenen Jahr beim Zwiebelfest als Kooperationspartner der Zwiebelfest-Gesellschaft dabei war, hatte er früher als alle anderen Gastronomen vom geplanten Verzicht der Festwirte auf die Traditionshocketse erfahren – und war seinerseits aktiv geworden. List hat klare Vorstellungen für die beiden Interimsfeste 2019 und 2020. So sollen die Besucher auch in diesem Jahr aus einem großen Speisenangebot ihre Wahl treffen können. Von der Ausgabe von Fast Food an die Laufkundschaft hält er wenig.

Dass er zu dem Treffen mit Ausnahme von Christel Currle keinen Zwiebelfestwirt eingeladen hat, findet Christian List „eigentlich doch nachvollziehbar“. Anders als die Uhlbacher Winzerin habe niemand von den bisherigen Festwirten gesagt, dass er weitermachen wolle. List: „Warum hätte ich sie dann einladen sollen?“ Noch ist das Sommerfest aber nicht in trockenen Tüchern. Zunächst müssen Stadt und Gemeinderat den Plänen der neuen Wirtegemeinschaft zustimmen.