So soll das neue Einkaufszentrum von der Ehnigasse aus aussehen. Foto: Imallinvest

Weil sich der Aushub der Baugrube leicht verzögert, kann der Karstadt-Parkplatz noch einmal genutzt werden. Am Eröffnungstermin hält der Projektkoordinator aber fest.

Esslingen - Mancher Passant in der Esslinger Innenstadt hat sich in den vergangenen Wochen gewundert. Denn hätten sich die ursprünglichen Pläne des Investors Alteris Capital Partners und des Projektkoordinators Imallinvest Europe umsetzen lassen, müsste sich der Karstadt-Parkplatz schon jetzt in eine große Baugrube verwandelt haben. Dort soll im Spätherbst 2019 die neue Einkaufspassage Die Via eröffnen.

Zwar gebe es, so räumt Olaf Ley, der Geschäftsführer der Imallinvest ein, „eine leichte Verzögerung“. Die sei aber bei einem Projekt dieser Größe ganz normal. Die Via sei auf einem guten Weg. Das angestrebte Eröffnungsdatum werde man halten können.

Teilbaugenehmigung liegt bereits vor

Schon jetzt gibt es, so bestätigt der Esslinger Pressesprecher Roland Karpentier, eine vorläufige Baugenehmigung, die dem Investor zahlreiche vorbereitende Arbeiten und sogar einen Teilaushub ermögliche. Mit der Einrichtung der Baustelle sei schon vor Wochen begonnen worden. Die Baugenehmigung könne nun innerhalb von wenigen Tagen erteilt werden. Es gehe nur noch um formale Detailfragen. Der Projektentwickler habe sämtliche benötigten Unterlagen vorgelegt.

Das bestätigt Olaf Ley. Der von ihm beauftragte Generalunternehmer habe sich aus Kostengründen aber gegen einen Teilaushub der Baugrube ausgesprochen. Wenn die Baugenehmigung vorliege, werde man sich zunächst um die denkmalgeschützten Häuser Ehnigasse 16 bis 20 kümmern. In der Baugenehmigung werde der Abriss nicht geschützter Anbauten an diese drei Häuser geregelt. Sobald diese Baumaßnahme abgeschlossen sei, komme zunächst – wie schon auf dem Karstadt-Parkplatz – die Archäologen zu ihrem Recht. Maximal zwei Monate werde es in Anspruch nehmen, bis geklärt sei, ob sich wichtige Funde unter diesen Anbauten befinden. Im Anschluss könnten dann die Bagger für die Baugrube anrollen. Olaf Ley geht davon aus, dass dies voraussichtlich noch im Februar oder im Fall eines strengen Winters im März der Fall sein wird.

Noch einmal Parkplatz

Die Zeit bis dahin könne man aber nutzen, um andere vorbereitende Arbeiten vorzuziehen. Deshalb falle die tatsächliche Verzögerung nicht ganz so groß aus. Der angestrebte Eröffnungstermin sei zwar ehrgeizig. Dennoch sei er, Ley, davon überzeugt, dass Die Via spätestens zum Weihnachtsgeschäft 2019 eröffnet werde.

Einen Vorteil könnte es durch die Verzögerung in den kommenden Wochen geben. Denn Ley hat dem Karstadt-Kaufhaus angeboten, den zu überbauenden Parkplatz für das anstehende Weihnachtsgeschäft kostenlos zur Verfügung zu stellen und so weit freizuräumen, dass dort noch einmal Autos parken können. Die Gespräche darüber befänden sich in der Endphase.

Die Via soll auf dem Karstadt-Parkplatz und auf angrenzenden Grundstücken entstehen. Auch das Karstadt-Kaufhaus selbst wird komplett umgebaut und in Die Via integriert. So entsteht ein Durchgang von der Bahnhofstraße bis zur Ehnigasse. Geplant ist eine dreigeschossige Einkaufsgalerie mit einem großen Lebensmittelhändler, einem Drogeriemarkt und zahlreichen kleineren und größeren Geschäften, Cafés und Bistros. Gebaut werden in den oberen Geschossen rund 60 Wohnungen. In der Tiefgarage gibt es 250 Stellplätze.

So weit wie Ley ist der Investor Dietz aus Heppenheim, der den alten Zentralen Omnibusbahnhof überbauen will und der die Verwaltung und den Esslinger Gemeinderat vor einigen Jahren zunächst mit seinen schnellen Bauplänen unter Druck gesetzt hatte, bei weitem noch nicht. Bisher, so ist zu hören, liegt der Stadt noch kein Bauantrag von Dietz für sein Projekt vor.