Der umkämpfte Esslinger Alicensteg hat einen Vorgänger, vom Fabrikanten Oskar Merkel gestiftet. Um die historische Brücke, auf der so manche Liebesgeschichte ihren Anfang nahm, rankt sich eine lokale Legende.

Esslingen - „Man glaubt, sich von einem guten Freund trennen zu müssen, dem man viel Schönes und Gutes verdankt und der es verdient, in guter Erinnerung zu bleiben.“ Es sind Abschiedsworte an den Alicensteg, denen heute wohl viele Esslingerinnen und Esslinger zustimmen würden – wenn auch der Abriss der Fußgängerbrücke über Neckar und B 10, so hoffen viele, vielleicht abgewendet werden kann. Doch gesprochen wurden sie bereits 1967 von Otto Jesinger, Betriebsarchivar der Firma Merkel und Kienlin. Denn 1967 stand das Ende des Vorgängers des heutigen Betonstegs bevor, der der Kanalisierung des Neckars und dem Bau der B 10 „zum Opfer“ fiel, wie Jesinger sagte. Die Abschrift seiner Rede liegt heute im Esslinger Stadtarchiv.