Viele bestaunten 1929 die Eismassen am Neckar und ließen sich vor arktisch anmutender Kulisse fotografieren. Foto: Stadtarchiv Esslingen

Bislang zeigt sich der Winter hierzulande von seiner gemäßigten Seite. Wie sich das Klima gewandelt hat, zeigt ein Blick in alte Zeitungsbände: 1929 waren die Temperaturen so niedrig, dass der Neckar auch bei Esslingen zugefroren ist. Davon zeugen alte Fotos.

Trotz zeitweise niedriger Temperaturen hat sich der Winter in diesem Jahr mit Eis und Schnee bislang zurückgehalten. Das war nicht immer so. Wer in alten Chroniken und Zeitungsbänden blättert, findet manchen Hinweis auf ganz andere Zeiten. Immer wieder war der Neckar einst auch im Esslinger Bereich zugefroren. Doch das war noch gar nichts gegen das Jahr 1929, an das sich viele Esslingerinnen und Esslinger noch Jahrzehnte später wegen des „großen Eisgangs“ erinnert haben. Von Klimawandel und ungewöhnlich hohen Temperaturen, die die Menschen heute beschäftigen, war damals noch nicht die Rede. Stöbert man heute in Archiven und entdeckt dort fotografische Zeugnisse dieses außergewöhnlichen Ereignisses, kann man nur staunen: Wo sonst der Neckar floss, bestimmten in jenem Winter 1929 zerklüftete Eislandschaften das Bild, und viele Menschen standen staunend und wohl auch etwas besorgt vor diesem Naturschauspiel. Manche ließen sich stolz vor den meterhohen Eisschollen ablichten.