Eine künstlerische Entdeckungsreise erwartet Besucher in der Villa Merkel. Foto: Ines Rudel

Der Kunstverein stellt bei der Herbstausstellung in der Villa Merkel das Werk von Wolfgang Gäfgen vor.

Esslingen - Einen bis dato hierzulande nicht so bekannten Künstler gibt es jetzt in der Esslinger Villa Merkel zu sehen. In Frankreich ist das Œuvre von Wolfgang Gäfgen in der Kunstszene etabliert. Zeichnungen, Holzdrucke und Fotografien laden bis zum 21. Oktober in der Galerie der Stadt Esslingen zu einer künstlerischen Entdeckungsreise ein.

Die Wurzeln liegen im französischen Surrealismus

Der 1936 in Hamburg geborene Künstler, der von 1983 bis 2002 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart als Professor freie Grafik und Malerei gelehrt hat, hat seine Wurzeln im französischen Surrealismus. Seit 1961 war Wolfgang Gäfgen fest in Paris verankert, in der französischen Hauptstadt entfaltete und etablierte er sich als Künstler.

Besucher der Villa Merkel erwartet „keine klassische Retrospektive“, wie der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger bei der Ausstellungseröffnung am Freitagabend sagte. Denn einige Werke hat Gäfgen, der seit seiner Pensionierung in Esslingen lebt, eigens für diese Herbstausstellung des Kunstvereins Esslingen geschaffen. Einen „langen Fluss der Beschäftigung mit der Zeichnung“ bekommt der Betrachter präsentiert, erklärte der Kurator der Ausstellung, Christian Gögger, in seiner Einführung. Die Arbeiten „lassen den Surrealismus durchscheinen“, so Gögger. Das Spiel mit Formen und Farben ist abstrakt und gegenständlich zugleich.

Den Biegeholzstuhl SE 42 gibt es in einer limitierten Edition

Eingebettet in diese Schau ist die Ausstellung „Design made in Esslingen“. Gezeigt werden Arbeiten von Herbert Hirche, Hans Erich Slany und Egon Eiermann. Ausgestellt ist auch der bei der Firma Wilde + Spieth in Serie produzierte Biegeholzstuhl SE 42. Den von Eiermann designte Stuhl gibt der Kunstverein anlässlich der Ausstellung in einer limitierten Edition neu heraus. Mit diesem Stuhl wurde die Milchbar auf dem Killesberg zur Deutschen Gartenschau in Stuttgart 1950 bestuhlt.