Da bewegt sich was: selbst gebastelte Ultraleicht-Fahrzeuge am Umwelttag. Foto: Ines Rudel

Der Esslinger Umwelttag hat das ganze Spektrum des Themas widergespiegelt: Vom Protest über die Information bis hin zu kleinen lokalen Erfolgen im Kampf gegen die Erderwärmung.

Esslingen - Genau 25 009 Kilometer hat das Berkheimer Festo Radteam als Sieger des Esslinger Stadtradelns im Wettbewerbszeitraum von drei Wochen mit dem Fahrrad zurückgelegt. Damit wären die flotten Radler beinahe bis zum Weddellmeer und zurück gekommen. Für die Klammer zwischen Esslingen-Berkheim und dem antarktischen Weddellmeer, zwischen der umweltfreundlichen Fortbewegung und dem Wettlauf gegen den Klimawandel am anderen Ende der Welt, hat am Samstag das Esslinger Klimafest im Verein mit dem Umwelttag gesorgt. Die vom Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger vorgenommene Siegerehrung der Radler hat am Postmichelbrunnen, unweit des Standes stattgefunden, an dem die Greenpeace-Aktivisten unter dem Hinweisschild „Weddellmeer 13 996 Kilometer“ Unterschriften für den Schutz des Meeres sammelten.

„Der Schutz der Umwelt fängt vor der eigenen Haustüre an“ – diese unausgesprochene Botschaft war das einende Band der Aussteller, die ihre Informationsstände in der Ritterstraße aufgebaut hatten. Das fing beim Appell, aufs Fahrrad umzusteigen an und hörte mit Informationen zur Müllvermeidung noch lange nicht auf. 10 000 Plastiktüten werden jede Minute in der Bundesrepublik benutzt – und irgendwann auch wieder weggeworfen. Das ist eine Zahl, über die nachzudenken lohnt.

Eine Zahl, die Anlass zur Freude gibt, hat der Oberbürgermeister anlässlich der Siegerehrung bekannt gegeben. 147 791 Kilometer haben die 809 Esslinger Radler im Dienste der Umwelt und wohl auch der eigenen Gesundheit zurückgelegt. Mit ihrer Muskelkraft haben sie dem Stadtklima binnen dreier Wochen 20 986 Kilogramm Kohlendioxid erspart.

Auch das gehört zum Umwelttag: Beim Verteilen der Stadtradler-Urkunden blickte der Rathauschef nicht nur in die glücklichen Gesichter der Gewinner, sondern auch auf Protestplakate. „Mehr Tempo bei der Verbesserung der Esslinger Radinfrastruktur – anstatt Jahr für Jahr die gleichen Versprechungen“ forderte das Bündnis „Esslingen aufs Rad“ in stummem Protest.

Neben Denkanstößen, Freudenbotschaften, Protestplakaten und ökologisch korrekten Essensangeboten ist auch der Spaß nicht zu kurz gekommen. Mit ihren Fahrversuchen mit selbst gebastelten skurrilen Ultraleicht-Fahrzeugen zeichneten die Studierenden der Hochschule Esslingen für die heitere Note zuständig.