Die Händler des Wochenmarkts wünschen sich für ihre Kunden eine Parkregelung auf dem Marktplatz. Foto: Horst Rudel

Das Parkraumkonzept für die Esslinger Altstadt hat sich bewährt. Der Parksuchverkehr ist zurückgegangen. Dennoch fehlen in der Stadtmitte Anwohnerparkplätze, die Marktbeschicker wollen eine Parkregelung für ihre Kunden und die Gastronomen brauchen Platz für die Außenbewirtschaftung.

Esslingen - Mancher Besucher kann es schon gar nicht mehr glauben. Auf dem Rathausplatz, also dort, wo in diesem Sommer ein üppiges Gastronomie-Freiluftangebot für fast mediterrane Atmosphäre sorgt, gab es vor zwei Jahren noch jede Menge Parkplätze. Erst seit dem Sommer 2016 ist der Platz zwischen dem Altem und dem Neuem Rathaus eine Fußgängerzone. An diesem Zustand wird sich auf absehbare Zeit nichts ändern.

Denn nicht nur gefühlt stimmt es, dass sich das neue Parkraumkonzept für die Esslinger Altstadt im Allgemeinen und für die Fußgängerzone Rathausplatz im Besonderen bewährt hat. Diese Tatsache lässt sich auch in Zahlen ausdrücken. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt des Gemeinderats hat das Ingenieurbüro Gesellschaft Verkehr (IGV) die Ergebnisse zu den Auswirkungen des Parkraumkonzepts präsentiert, die es im Auftrag der Stadt erstellt hat.

Der Parksuchverkehr ist zurückgegangen

Die Zahlen sind eindeutig: Im Vergleich zu einer im Jahr 2014 erstellten Erhebung ist der Parksuchverkehr innerhalb des Altstadtrings um 22 Prozent zurückgegangen. Ebenfalls deutlich abgenommen hat die Zahl der Autos, die von ihren Besitzern dort ordnungswidrig abgestellt wurden. Auch die Tatsache, dass die Parkplätze in der Tiefgarage Kleiner Markt in ein reines Anwohnerparken umgewandelt wurde, hat die Belegung dort spürbar gesteigert.

Aber es gibt natürlich auch eine Schattenseite. Weil die Stadt die sogenannten Mischparkplätze, also solche, bei denen zu bestimmten Abendzeiten nur Anwohner, ansonsten aber auch Gäste der Altstadt ihr Auto abstellen können, zugunsten von normalen Stellplätzen verringert hat, reicht die Zahl der Anwohnerparkplätze bei weitem nicht aus, um die Nachfrage zu befriedigen. Da müsse man gegebenenfalls noch einmal nachjustieren oder nach anderen Möglichkeiten suchen.

Auf dem Marktplatz treffen verschiedene Interessen aufeinander

Doch den bisherigen Maßnahmen sollen weitere folgen. Als nächstes ist der direkt neben dem Rathausplatz liegende Marktplatz an der Reihe. Wie es dort weitergehen soll, dazu will die Stadt zunächst einmal die Bürger online befragen. Auf dem zentralen Platz treffen verschiedene Interessen aufeinander. Zum einen sind da die Händler des Wochenmarkts, die auf eine Parkregelung pochen, die es ihren Kunden ermöglicht, problemlos dort einzukaufen.

Dann wiederum gibt es die auch am Marktplatz wachsende Zahl an Gastronomen, die im Sommer die Freifläche für eine Außenbewirtschaftung nutzen wollen. So steht die geplante Umnutzung des Kielmeyerhauses in Konkurrenz zum Parken und zum Wochenmarkt. Auch die Belange des Sommerfest, das an Stelle des traditionsreichen Zwiebelfests treten soll, wollen bedacht sein.

Bevor man also eine neue und möglichst langfristig geltende Parkierungsregel für den gesamten Marktplatz erarbeitet, will die Verwaltung ein Gesamtnutzungskonzept entwickeln, das aufzeigt, welche Flächen zu welchen Zeiten vorrangig dem Fußgänger- und Radverkehr, dem Parken, dem allgemeinen Verkehr, Sondernutzungen wie Außengastronomie, dem Wochenmarkt oder auch für andere Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden sollen.