Die Küken haben zurzeit nur einen dünnen Flaum – von einem Federkleid kann noch nicht die Rede sein. Foto: Horst Rudel

Auf dem Balkon der Esslinger Redaktion hat ein Taubenpaar sein Familiendomizil eingerichtet. Inzwischen zieht es dort seine zwei Küken auf. Mutter und Vater kommen regelmäßig vorbei, um die Kleinen zu wärmen und zu füttern.

Esslingen - Der Witz, die Esslinger Redaktion habe einen Vogel, ist allzu abgedroschen, um hier bemüht zu werden. Außerdem wären es gleich mehrere Vögel, denn auf dem Balkon vor den Büroräumen im Palmschen Bau auf der Inneren Brücke hat sich eine Taubenfamilie häuslich eingerichtet. In einer geschützten Ecke hat das Taubenpaar ein Nest zwecks Familiengründung gebaut. Inzwischen sind zwei Küken geschlüpft, sie werden abwechselnd vom Vater oder der Mutter gewärmt und mit Futter aus dem Kröpfchen versorgt. Freilich sehen die beiden etwa zehn Tage alten Kleinen zurzeit noch vogelwild aus mit ihren kahlen Stellen und dem noch dünnen Flaum – von einem Federkleid kann nicht die Rede sein. Aber sie sind schon recht gut bei Stimme, wenn sie nach ihren Eltern fiepen. Die werden von den Redakteuren tatkräftig bei der Aufzucht unterstützt, so manches Vesperbrot ist schon mit ihnen geteilt worden. Vielleicht ist es so möglich, die Überlebenschancen der jungen Stadttauben deutlich zu erhöhen. Denn laut Experten liegt deren Sterblichkeitsrate in Stadtkernen bei bis zu 90 Prozent im ersten Lebensjahr. Doch wäre es schön, könnte man die Täubchen bei ihren ersten Flugversuchen aus der Nähe beobachten. Aber bei aller Taubenliebe kann man ihnen dabei nicht auch noch helfend unter die Flügel greifen. (jüv)