Nicht mehr lange müssen sich Radler über den maroden Fußweg nach Ostfildern hinaufplagen. Foto: /Horst Rudel

Die beiden Städte ziehen beim Bau eines Fahrrad- und Fußweges, der das Neckartal mit den Fildern verbindet, an einem Strang. Voraussichtlich können Pedaleure diesen bereits im kommenden Frühjahr benutzen.

Esslingen/Ostfildern - Noch in diesem Jahr beginnen die Arbeiten für den Bau eines Geh- und Fahrradwegs von der Esslinger Pliensauvorstadt hinauf zur Ostfilderner Parksiedlung. Das interkommunale Projekt der beiden Städte wurde jüngst vom Verwaltungsausschuss der Stadt Esslingen abgesegnet. Darüber freuen sich die Verantwortlichen des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) in Esslingen, der seit längerer Zeit auf diese Radwegeverbindung zwischen dem Neckartal und den Fildern gedrungen hatte. Aber sie kritisieren, dass die Radler in der Parksiedlung für eine Strecke von rund 100 Metern auf die Straße ausweichen müssten, weil die Ostfilderner Verwaltung noch nicht geklärt habe, wie sie auf dem kurzen Abschnitt die für den Ausbau benötigte Fläche gewinnen kann.

Strecke wird von vielen Radlern genutzt

Der neue, 2,50 Meter breite Rad- und Fußweg ersetzt auf dem oberen Abschnitt die Holperpiste, auf der sich die Radler bisher an der Straße hinaufgequält haben. Zudem waren sie laut Mathias Rady, dem Geschäftsführer des ADFC Esslingen, im unteren Abschnitt gefährlichen Situationen ausgesetzt, weil sie die vielbefahrene Straße nutzen mussten. Die Verbindung des Neckartals mit den Fildern werde „bereits täglich von relativ vielen Fahrradfahrern genutzt“, sagt Rady. Das weiß auch der Ostfilderner Oberbürgermeister Christof Bolay. Er glaubt, die Nutzung steige „mit dem besseren Angebot“.

Die Stadt Ostfildern will mit dem Bau ihres Radwegabschnitts noch in diesem Jahr beginnen und diesen laut dem Oberbürgermeister Christof Bolay auch fertigstellen. Roland Karpentier, der Sprecher der Stadt Esslingen, kündigt an, auf deren Gemarkung werde im kommenden Jahr nachgezogen und noch im Frühjahr soll der Weg zum Beginn der Radsaison freigegeben werden. Auf der Gemarkung von Ostfildern liegen 450 Meter des Radwegs. Die Stadt kalkuliert laut der Baubürgermeisterin Monika Bader mit Kosten von 473 000 Euro, wovon 106 000 Euro vom Land bezuschusst würden. Roland Karpentier zufolge rechnet die Stadt Esslingen für ihren Streckenabschnitt von 620 Metern Länge mit einer Investition von 357 000 Euro, die mit 84 000 Euro gefördert wird. Laut Roland Karpentier resultiere die Diskrepanz der Kosten zur jeweiligen Streckenlänge daraus, dass der Abschnitt auf Ostfilderner Gemarkung aufwendigere Baumaßnahmen erfordere.

Anbindung an geplanten Schnellradweg

Wie der Radweg in der Ostfilderner Parksiedlung von der Aussichtsplattform am Panoramaweg bis zur ersten Ampel umgesetzt wird, ist laut Monika Bader noch ungeklärt, „da sind wir noch in Gesprächen“. Laut Mathias Rady müssten sie mit den Anwohnern geführt werden. Wären diese bereit, jeweils einen 20 Zentimeter breiten Grünstreifen vor ihren Garagen abzutreten, könnte der Weg auch auf den letzten 100 Metern umgesetzt werden. Schwieriger gestalte es sich, müsste man dafür die Fahrbahn verengen.

Roland Karpentier zufolge ist es das Ziel der Stadt Esslingen, den Anteil des Radverkehrs von zurzeit acht auf 15 Prozent zu erhöhen. Um das zu erreichen, „ist jede Radwegeverbindung wichtig“. Zumal jene hinauf nach Ostfildern eine gute Anbindung an den geplanten Schnellradweg im Neckartal und an den Zollberg biete.