Morgenröte über der Energiewende – Kirchheim und Esslingen treiben sie voran. Foto: picture alliance / dpa/Patrick Seeger

Esslingen und Kirchheim investieren in Windkraft und Photovoltaik.

Die Stadtwerke Esslingen beteiligen sich bald an einem Solarpark in Niederbayern. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen kann die Stadt damit Geld verdienen, zum anderen kommt sie ihren Klimazielen näher.

Die Solaranlage liegt etwas außerhalb vom Kreis Esslingen und zwar auf der Markung der Flächengemeinde Speichersdorf, der mit knapp 6000 Einwohnern viertgrößten Gemeinde im Landkreis Bayreuth. Dort sind die Grundstücke leichter verfügbar als in Esslingen und die Anlage ist dementsprechend groß. 13,2 Hektar, also knapp 20 Fußballfelder Ackerland, werden dort mit rund 24 000 Solarmodulen bestückt. Auf der Anlage stehen drei hochkant übereinander angeordnete Module mit einer Neigung von 20 Grad gegen den Horizont. Die Anlage soll bis zu 1100 Kilowattstunden Strom pro Jahr erwirtschaften.

Die Rendite beträgt 4,6 Prozent

Geht man von einem Einspeisepreis von sieben Cent pro Kilowattstunde für den älteren Teil und 4,5 Cent pro Kilowattstunde für den jüngeren Anlagenteil aus, dann würden die Stromerlöse für Esslingen rund 517 000 Euro pro Jahr betragen. Der gesamte Park kostet rund 7,7 Millionen. Bei der jetzt beschlossenen Beteiligung von 40 Prozent bedeutet das für die Stadt Anschaffungskosten in Höhe von 3,1 Millionen Euro. Rund 0,9 Millionen stammen vom Konto der Stadtwerke, 2,2 Millionen kommen von einem Darlehen des NEV, des Neckar-Elektrizitäts-Verbands, der mit im Boot ist. Die Stadtwerke Esslingen rechnen mit einer Rendite von 4,6 Prozent nach Steuern und würden damit etwas mehr als 2000 Tonnen C02 im Jahr einsparen.

Der Pressesprecher der Stadt Esslingen Roland Karpentier nennt zwei Gründe für den Kauf. Zum einen sei die Beteiligung am Solarkraftwerk eine Kapitalanlage, die Rendite abwerfe, zum anderen könne die Stadt Esslingen damit ihr Klimaziel weiter verfolgen: Sie will bis Ende des kommenden Jahres 25 Prozent ihres C02-Ausstoßes verringern, gemessen am CO2-Aufkommen des Jahres 2007. Die Stadt hatte schon einmal einen Versuch unternommen, sich an regenerativen Energien zu beteiligen, als sie auf dem Schurwald einen Windpark bauen wollte. Doch hatte damals ausgerechnet das Klima gegen die klimafreundliche Energie gesprochen: Es wehte auf dem Schurwald nicht genug Wind für ein Kraftwerk.

Kirchheim investiert in Windkraft

Im Kreis gibt es auch noch andere Investoren für alternative Energien. Jüngst haben die Stadtwerke Kirchheim eine Beteiligung gekauft, und zwar an der Windpark Aalen-Waldhausen Gesellschaft, die fünf Windkraftwerke im Ostalbkreis betreibt. Auch diese Investitionen dient dem Klimaschutz und der Rendite. 3,3 Prozent versprechen sich die Investoren für die 290 000 Euro, die sie dort einsetzen. Das Geld stammt zu 30 Prozent aus der Kasse der Stadtwerke und zu 70 Prozent von der Stadt Kirchheim, das die Stadtwerke in Form eines Darlehens unterstützt. Der Windpark in Aalen-Waldhausen besteht aus fünf Anlagen des Typs Vestas mit einer Nabenhöhe zwischen 137 und 149 Metern.