In „Schtonk“, Helmut Dietls Film über den Hitler-Tagebuch-Fälscher Konrad Kujau, haben Christiane Hörbiger und Götz George zentrale Rollen gespielt. Foto: dpa

Die Württembergische Landesbühne hat umfangreiche Pläne für die Spielzeit 2017/2018 vorgestellt. Im Mittelpunkt steht die Uraufführung von „Schtonk“.

Esslingen - Man könnte meinen, es sei abgesprochen gewesen: Am Montag hat der Fernsehsender Arte zur besten Sendezeit Helmut Dietls Filmklassiker „Schtonk“ gezeigt. Einen Tag später hat der Intendant der Württembergischen Landesbühne Esslingen (WLB), Friedrich Schirmer, vor den Vertretern der Gastspielorte angekündigt, dass die WLB in der Spielzeit 2017/2018 die Theaterversion der Realsatire um den Fälscher der Hitler-Tagebücher, Konrad Kujau, als Uraufführung auf die Bühne bringen wird.

„Das ist schon eine kleine Sensation“, sagt Schirmer nicht ohne Stolz. Marcus Grube, der Chefdramaturg der WLB, habe eine Bühnenversion erarbeitet, mit der die WLB Helmut Dietls Witwe überzeugt habe. Am 10. Februar 2018 soll „Schtonk“ seine Uraufführung erleben.

Auch „Die Kirche bleibt im Dorf“ kommt auf die Bühne

Das ist nicht der einzige Kinofilm, den die WLB in der Spielzeit 2017/2018 auf die Bühne bringen wird. Denn auch Ulrike Grotes schwäbische Erfolgskomödie „Die Kirche bleibt im Dorf“ wird – angereichert mit schwäbischer Rockmusik – am 7. Dezember 2017 uraufgeführt. Es wird also jede Menge großes Kino im Esslinger Schauspielhaus geben.

Aber nicht nur Kinoklassiker stehen auf dem Programm. Mit „Der Freischütz“ nach Karl Maria von Weber findet auch ein Opernstoff Eingang in den Spielplan. Friedrich Schirmer will damit die Trilogie von Opernstoffen abschließen, die er bereits 1986 in seiner ersten Intendantenzeit in Esslingen mit „Rigoletto“ begonnen und 2015 mit dem „Fliegenden Holländer“ fortgesetzt hat.

Neues von der Kurzhosengang

Noch eine Trilogie geht mit dem Familienstück 2017 zu Ende: „Wiedersehen mit Herrn Bello“ ist der dritte Teil des Kinderbuchs des Erfolgsautors Paul Maar, mit dem die Landesbühne seit vielen Jahren eng zusammenarbeitet. Fortsetzen will die Junge WLB, das Kinder- und Jugendtheaterensemble der Landesbühne, die Reihe mit Buchbearbeitungen von Zoran Drvenkar: Am 16. September 2017 wird die Spielzeit der WLB in Esslingen mit „Die Kurzhosengang und das Totem von Okkerville“ eröffnet. Erstes Stück im Abendspielplan der WLB wird dann eine Woche später am 23. September 2017 der Henrik-Ibsen-Klassiker „Hedda Gabler“ sein.

Zu den Schätzen des Programms zählt Friedrich Schirmer Ilse Langners „Frau Emma kämpft im Hinterland“, mit dem die WLB ihre Auseinandersetzung mit den Wirren des Ersten Weltkriegs beenden wird. Auch Goethe darf nicht fehlen: Auf dem Programm steht „Faust I – Reloaded“.