Immer wieder großer Beliebtheit erfreut sich beim Bürgerfest die Kletterwand auf dem Rathausplatz. Auch wenn es anders aussieht: Der Rathaussturm ist ausgeblieben. Foto: Michael Steinert

Am Wochenende haben sich die Einwohner und viele Esslinger Vereine beim Bürgerfest selber gefeiert. Höhepunkt war der City-Lauf am Sonntag.

Esslingen - Am Samstag gegen 23.30 Uhr erreichte die Stimmung auf dem Esslinger Bürgerfest ihren Höhepunkt. Vor allem auf dem Hafenmarkt, auf dem Frank Jehle vom Palm’schen Bau in seiner „Wirtschaft am Hafenmarkt“ eine große LED-Leinwand aufgebaut und damit den Esslingern doch noch die Möglichkeit eines großen Public Viewings eröffnet hatte, kannte der Jubel über das Tor von Jonas Hector bei den weit mehr als 1000 Deutschland-Fans keine Grenzen. Der anschließende Autokorso, der manchen Innenstadtbewohner einige Zeit seines Schlafs gekostet haben dürfte, war dann der krönende Abschluss des ersten Bürgerfesttags.

Dabei hatte dieser gar nicht einmal so gut begonnen. Anders als in den Vorjahren, in denen die Schwörtagrede am Freitag, mit der traditionell das Esslinger Bürgerfest eröffnet wird, wahlweise wegen schlechten Wetters oder – wie im Vorjahr – wegen übergroße Hitze in den Saal am Blarerplatz verlegt werden musste, hatte das Jahr 2016 den Veranstaltern einen geradezu traumhaft lauen Sommerabend am Freitag beschert. Dafür ist der Auftakt des Bürgerfests am Samstag zunächst ziemlich ins Wasser gefallen. Denn am Samstagmorgen regnete es zunächst in Strömen.

Doch bereits um 11 Uhr sah es schon wieder deutlich freundlicher in den Altstadtgassen aus. Und selbst ein weiterer heftiger Regenschauer am Nachmittag konnte der inzwischen guten Stimmung keinen Abbruch tun. Rund 100 Vereine beteiligen sich in diesem Jahr am Bürgerfest. Der Marktplatz verwandelt sich einmal mehr in eine internationale Großküche. Überall gab es musikalische und tänzerische Darbietungen. Und selbst der Flohmarkt in den östlichen Altstadtgassen lockte dann doch noch viele Besucher an.

Traditionell der Höhepunkte am Sonntag ist der EZ-Citylauf. Nachdem zuvor Bambinis, Kinder und Jugendliche die Strecke des City-Laufs getestet hatten, sind beim Hauptlauf um 11 Uhr knapp 2000 Teilnehmer auf die zehn Kilometer lange Strecke gegangen. Dabei handelt es sich um einen 2,5 Kilometer langen Rundkurs, der vier Mal durchlaufen werden muss. Wegen der großen Hitze im Vorjahr hatten die Veranstalter 2015 eine Runde gestrichen.

Das war in diesem Jahr nicht notwendig. Denn Temperaturen knapp unter 20 Grad boten ideale Voraussetzungen, um auf dem schwierigen Rundkurs durch die Altstadt bestehen zu können. Mit den Tücken der Strecke mussten auch drei Kenianer kämpfen, die im Trikot des TSV Glems starteten und alle bisher aufgestellten Bestmarken pulverisierten. Geoffrey Chege erreichte nach 31:10 Minuten das Ziel. Auch sein Kollege John Koshe lag mit 32:11 Minuten unter der bisherigen Bestmarke – 32:46 Minuten – von Martin Beckmann. Als Siegerin erreichte Janet Kimugung das Ziel. Auch sie war mit 36:51 Minuten deutlich schneller als die bisherige Rekordhalterin Katharina Becker (37:43 Minuten).

Die Zeiten wären noch deutlich besser ausgefallen, hätten sich die Top-Läufer nicht bereits von der zweiten Runde an durch die Hobbyläufer im wahrsten Sinne des Wortes hindurchschlängeln müssen. Aus persönlichen Gründen passen musste in diesem Jahr der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger, bekanntermaßen ein guter Freizeitläufer. Im kommenden Jahr, so war zu hören, will der Esslinger Ratschef aber wieder dabei sein.