Matthias Leschke, Chefarzt am Esslinger Klinikum, ist Experte für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Foto: Roberto Bulgrin

Herz-Kreislauf-Erkrankungen können gefährliche Folgen haben. Doch mit Ausdauersport, gesunder Ernährung und der Abstinenz vom Glimmstängel kann man vorbeugen.

Esslingen - Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören laut Matthias Leschke zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Leschke ist Chefarzt in der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie des Esslinger Klinikums und kennt sich aus mit der Materie. Er hat tagtäglich mit Menschen zu tun, die unter einer koronaren Herzerkrankung, den Folgen eines Schlaganfalls oder eines Herzinfarkts leiden. Zwar habe man inzwischen sehr viel bessere Therapiemöglichkeiten als noch in früheren Jahren, sagt Leschke. Doch weil deshalb immer mehr Menschen einen Herzinfarkt überlebten, sehe man immer mehr Patienten mit einer Herzschwäche. Für diese sei es sehr wichtig, einen zweiten Vorfall dieser Art zu vermeiden. Mit einer Veränderung des Lebensstils könne man das Risiko dafür durchaus senken. Aber auch, wer noch nicht betroffen ist, kann laut Leschke durch das Befolgen bestimmter Verhaltensregeln einer Herz-Kreislauf-Erkrankung vorbeugen. 

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Dabei spielt für den Mediziner eine ganzheitliche Prävention eine große Rolle: „Es geht darum, dass der Patient versucht, sich aktiv gesundheitsförderlich zu verhalten“, sagt Matthias Leschke. Dabei müsse der Patient verstehen, warum er bestimmte Dinge tun und bestimmte Medikamente einnehmen müsse – sonst funktioniere die Vorbeugung nicht. „Ein guter Arzt verordnet nicht nur Pillen“, betont der Kardiologe. Vielmehr gehe es um einen gesunden Lebensstil – bei Risikopatienten kombiniert mit den richtigen Medikamenten.

Nicht jeder Sport ist gleichermaßen geeignet zur Vorbeugung

Ganz grundsätzlich sei Sport eine gute Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen – allerdings nicht jeder Sport gleichermaßen. Besonders gut eignet sich laut Leschke Ausdauersport wie Joggen, Walken, Radfahren oder Schwimmen. Denn dabei kämen gleich mehrere positive Effekte zum Tragen. So würden etwa Kalorien verbrannt, Blutfette gesenkt und die Muskulatur verbessert. Außerdem könne durch solche Sportarten die Blutkonstellation günstig beeinflusst werden, sodass unter anderem die Fähigkeit verbessert werde, Gerinnsel aufzulösen. Sportarten, die plötzliche und heftige Bewegungen mit sich brächten wie etwa Tennis, seien für Risikopatienten weniger geeignet. Denn bei solch heftigen Bewegungen könnten sich Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen ganz plötzlich lösen und dann zum Infarkt führen.

Auch die richtige Ernährung spielt laut Leschke eine Rolle bei der Prävention. So hätten Studien ergeben, dass eine mediterrane Kost mit viel Gemüse, Olivenöl – und durchaus auch mal einem Glas Rotwein – mit einer hohen Lebenserwartung verbunden sei. Ganz generell sei Übergewicht auch ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deshalb sei eine fettarme Ernährung sinnvoll. Zumal mit Übergewicht oft auch andere Krankheiten verbunden seien wie Bluthochdruck oder Diabetes, die ihrerseits das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhten. Darüber hinaus trügen Raucher ebenfalls ein höheres Risiko, erklärt der Kardiologe – für sie sei die Entwöhnung daher ein guter Schritt in Richtung Prävention.

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Wenn sich ein Patient oder eine Patientin bei ihm vorstelle, gehe es erst einmal darum, das individuelle Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erheben, sagt Matthias Leschke. Eine sehr wichtige Information sei dabei die genetische Disposition, also die Frage, ob Eltern oder nahe Verwandte in jungen Jahren einen Infarkt erlitten haben. Wenn ja, spricht das laut Leschke für ein erhöhtes Risiko. Darüber hinaus müssten die Cholesterinwerte im Blut, der Blutzucker und der Blutdruck gemessen und der Zustand der Gefäße in den Schlagadern untersucht werden. Die Echo-Kardiografie könne zudem gute Hinweise über die Pump-Funktion des Herzens liefern. Mit Hilfe dieser Informationen könne man das individuelle Risiko eines Patienten berechnen, innerhalb von zehn Jahren einen Infarkt zu erleiden.

Nicht nur Leben verlängern, sondern auch verbessern

Ganz generell gehe es aber nicht nur darum, das Leben zu verlängern, sondern auch darum, die Lebensqualität zu verbessern, sagt Leschke. Gerade im Bereich der Herzschwäche habe sich in den vergangenen Jahren viel getan. Neue Erkenntnisse hätten dazu geführt, dass in jüngster Zeit viele neue Medikamente auf den Markt gekommen seien. Manche könnten schon nach kurzer Einnahmezeit die Überlebensprognose verbessern. Zudem könnten sie den Patienten oft zu einer höheren Lebensqualität verhelfen – etwa denjenigen, die unter Luftnot leiden. Das sei viel wert, findet Leschke.

Trotz aller Fortschritte würde der Chefarzt sich wünschen, dass das Thema Prävention eine größere Rolle in der Gesellschaft spielt – und zwar schon in der Schule. Denn er sehe immer mehr übergewichtige Jugendliche, viele litten zudem unter Diabetes. Mit Sorge habe er zur Kenntnis genommen, dass sich die Lage in der Coronapandemie verschlechtert haben dürfte – weil viele Schülerinnen und Schüler fast anderthalb Jahre lang keinen Sport getrieben hätten und die Deutschen in dieser Zeit im Durchschnitt drei bis fünf Kilogramm zugenommen hätten. „Man bräuchte ein besseres Gesundheitsbewusstsein“, findet Leschke.

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