Im Rahmen der Gedenkfeier für die Holocaust-Opfer auf dem Hafenmarkt sprach Rabbiner Jehuda Pushkin Psalm und Gebet. Foto: Ines Rudel

Rebecca Schorsch und Naomi Schorsch-Stein, zwei Nachfahrinnen von Esslinger Holocaust-Opfern, sprechen bei einer Gedenkfeier am ­Hafenmarkt. Sie sind die Urenkelinnen von Theodor Rothschild, der bis 1939 das später nach ihm benannte Waisenhaus geleitet hatte.

Esslingen - Ihre Muttersprache wurde zur Fremdsprache, ihr Heimatland zur dunklen Erinnerung, ihre Geburtsstadt zu einem Albtraum. Berta Hamburger hatte in Esslingen eine glückliche Kindheit erlebt, doch 1938 floh sie vor dem zunehmenden Druck der NS-Diktatur gegen Menschen jüdischen Glaubens in die Vereinigten Staaten: „Deutschland hatte uns verlassen. Nicht wir hatten Deutschland verlassen“, schrieb sie aus dem US-amerikanischen Exil in einem Brief, den zwei ihrer Nachfahrinnen, Rebecca Schorsch und Naomi Schorsch-Stein, am Mittwochabend vorlasen.