Die Feuerwehr in Esslingen soll nichts an ihrer Schlagkraft einbüßen. Foto: dpa

Für eine Fusion der Abteilungen Wäldenbronn und Sulzgries gibt es keine Mehrheit.

Esslingen - Das Feuerwehrhaus im Esslinger Stadtteil Wäldenbronn weist schwerwiegende Mängel auf. So kommen sich beispielsweise die Feuerwehr und andere Nutzer des Gebäudes beim Ausrücken teils in die Quere. Deshalb soll der Feuerwehrstandort aufgegeben und an anderer Stelle im Stadtteil ein Neubau erstellt werden. Für diese Lösung sprachen sich im Verwaltungsausschuss jetzt alle vier Fraktionen und auch der Oberbürgermeister Jürgen Zieger aus. Zur Diskussion stand auch eine Zusammenlegung der beiden Feuerwehrabteilungen von Wäldenbronn und Sulzgries im Esslinger Norden. Die Stadträte verwarfen diese Alternative in der nicht öffentlichen Sitzung am Montag jedoch. Eine Grundsatzentscheidung soll der Gemeinderat am 3. April fällen.

Ein Neubau kostet bis zu 2,2 Millionen Euro

Finanziell gesehen wäre eine Fusion der beiden freiwilligen Feuerwehren in Sulzgries zwar günstiger. Für einen Neubau in Wäldenbronn rechnet das Esslinger Rathaus mit Kosten von bis zu 2,2 Millionen Euro. Jedoch ist für die Erhaltung der Wäldenbronner Wehr zum einen die Sicherheit der Bürger ausschlaggebend. Im Brandfall könnten Teile des Esslinger Nordens von der dann einzigen Feuerwache Sulzgries aus nicht in der vorgeschriebenen Zeit erreichbar sein, so die Befürchtung. „Das ist nicht zu vertreten“, betont der SPD-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Andreas Koch, auf Nachfrage.

Andererseits, so Koch, sei die Abteilung Wäldenbronn für ganz Esslingen von Bedeutung. Ihre Existenz dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden. Ein Großteil der Feuerwehrleute halte sich auch tagsüber im Stadtteil auf. Deshalb beschränke sich ihre Schlagkraft nicht nur auf die Nachtstunden und auf Wochenenden, erklärt der Esslinger Rathaussprecher Roland Karpentier. Zudem wäre eine Schließung des Standorts Wäldenbronn mit dem Risiko verbunden, dass etliche Feuerwehrmänner aus Wäldenbronn ihren Dienst quittierten. Dies hätte auch Folgen für die Stadtteilgemeinschaft, füllt die Feuerwehr im gesellschaftlichen Leben Wäldenbronns doch eine sehr aktive Rolle aus.

Standort für das neue Feuerwehrhaus ist noch offen

Offen ist noch, wo die neue Wache entstehen soll. Das Rathaus hat vorgeschlagen, dafür einen Bolzplatz an der Barbarossa-straße zu überbauen. Geprüft werden soll nun aber auch ein Alternativstandort beim Schelztorgymnasium. Zudem soll die Verwaltung auf Anregung der CDU-Fraktion noch einmal prüfen, ob sich die Kosten für einen Neubau noch senken lassen – freilich ohne die Mindeststandards anzutasten.