Zwischen Esslingen und Esslingen-Mettingen zog ein 40-Jähriger in einem Regionalexpress die Notbremse. Foto: dpa

40-Jähriger gibt Zugbegleiter seinen Behinderten-Ausweis und zieht Notbremse. Polizei ermittelt.

Esslingen - Die Stuttgarter Pendler haben sich gerade erst über das Ende des SSB-Streiks gefreut, da ärgerten sich diejenigen, die über Esslingen fahren mussten: Am Donnerstagmorgen gegen 7.15 Uhr zog ein Mann im Regionalexpress 19305 zwischen Esslingen und Esslingen-Mettingen während der Fahrt die Notbremse, stieg eilig aus dem Zug und flüchtete über die Gleise.

Die Bahnstrecke wurde gesperrt und die Polizei wurde eingeschaltet, die sich sofort auf die Suche nach dem 40-Jährigen machte, so ein Sprecher der Deutschen Bahn.

Was die Beamten der Bundespolizei aber wunderte: Der Mann drückte einem Zugbegleiter seinen Schwerbehinderten-Ausweis in die Hand, ehe er kurz darauf die Notbremse zog. Vermutet wird daher, dass der 40-Jährige geistig verwirrt sein könnte.

Regionalexpress endete in Plochingen

Die Sperrung hatte Auswirkungen auf den Zugverkehr am Donnerstagmorgen, nach Informationen des VVS waren die Linien S1,  R1 und R8 betroffen. Es gab Verspätungen und Zugausfälle. Der RE 19305, der von Stuttgart auf dem Weg nach Geislingen an der Steige war, rollte erst um 8 Uhr wieder an, fuhr aufgrund der großen Verspätung aber nur bis Plochingen.

Inzwischen stellte die Bundespolizei die Suche nach dem 40-Jährigen ein, ist über den Schwerbehinderten-Ausweis aber über seine Anschrift informiert. "Es wird nun wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und des Missbrauchs von Nothilfegeräten ermittelt", so ein Polizeisprecher.