Das Danfoss-Gelände vor dem Abriss der Fabrikhallen. Foto: /Horst Rudel

Die Lastwagen und Autos sollen auch in Zukunft mitten durch die Pliensauvorstadt in Esslingen rollen.

Esslingen - Etwa 900 Menschen werden bald in die Neubaugebiete in der Pliensauvorstadt in Esslingen ziehen. Im sogenannten Danfoss-Areal werden sich neue Unternehmen ansiedeln. Damit geht naturgemäß auch mehr Verkehr in der Vorstadt einher. Wie die Stadt ihre weitere Entwicklung nach Westen gestaltet und wie die Straßenführung der Zukunft aussehen wird, das war Thema in der jüngsten Esslinger Gemeinderatssitzung.

Wo sollen die Autos fahren? In die Pliensauvorstadt kommt man über zwei Ausfahrten der B 10, die allerdings weit im Osten liegen, weswegen der Verkehr nach Westen die ganze Pliensauvorstadt durchqueren muss. Zu den Fahrten, die die 900 Neubürger täglich unternehmen, werden noch etwa 132 Lastwagenfahrten kommen, und auch sonst ist die Durchfahrt in den Stoßzeiten bereits an der Grenze der Belastbarkeit angekommen.

Warum gibt es keine weitere Einfahrt? Die Idee, eine dritte Einfahrt direkt zum Danfoss-Areal zu bauen, hat das Regierungspräsidium abgelehnt. Weil die B 10 ohnehin schon sehr viel Verkehr aufnehmen müsse, wäre eine dritte Ausfahrt in dem Bereich nicht mehr verkehrssicher, sagt das Präsidium, das sich auf Formalien stützt und dafür die „Richtlinien für die Anlage von Autobahnen“ heranzieht mitsamt den erforderlichen Mindestabständen.

Kann man den Verkehr anders leiten? Eine neue Variante wäre, die alte Ausfahrt Pliensauvorstadt zu schließen und dann eine neue zum Danfoss-Areal zu bauen. Doch damit war der Bürgerausschuss Pliensauvorstadt nicht einverstanden, weil das bedeutet hätte, das sich zusätzlich zu den Fahrten ins Danfoss-Areal der Durchgangsverkehr in der Pliensauvorstadt vergrößert hätte. Was nicht nur die Anwohner, sondern auch die Adalbert-Stifter-Schule beeinträchtigt hätte. Geht es direkt in die B 10? Das wäre sogar die eleganteste Möglichkeit, weil eine neue Straße eine neue Entwicklungsachse wäre. Doch würde man damit den letzten grünen Rand von Esslingen verbauen und die letzten Äcker dort zerschneiden. Was ist die Variante 0? Deswegen hat der Gemeinderat die Variante 0 beschlossen. Sie sieht vor, keine weiteren Straßen zu bauen, sondern die bestehenden zu nutzen, eventuell mit einem Durchfahrverbot für Lastwagen an sensiblen Stellen. Einen großen Vorteil hat die Variante 0: Weil so gut wie nichts gebaut wird, ist sie die billigste.