Am Esslinger Mörikegymnasium sind 120 neue Schüler für das kommende Schuljahr angemeldet. Foto:  

Die vier Gymnasien und die beiden Gemeinschaftsschulen in der Stadt Esslingen vermelden eine gestiegene Zahl an Schüleranmeldungen. Rückläufig ist dagegen die Anmeldezahl für die beiden Realschulen, was bei der Verwaltung jedoch nicht negativ beurteilt wird.

Esslingen - Im Unterricht der vier Gymnasien in Esslingen sitzen im kommenden Schuljahr mehr Schüler als im gerade abgelaufenen. Der Grund dafür ist, dass die Anmeldezahlen für diese Schulart laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung gestiegen sind. Aber auch die Gemeinschaftsschulen gewinnen kräftig Schüler.

Dem Rückgang der Schülerzahlen an den Realschulen in der Stadt gewinnt die Verwaltung indes sogar Positives ab. Dies sorge für eine Entspannung und wirke sich „stabilisierend auf die Esslinger Schullandschaft aus“, ist aus dem Rathaus zu hören. Insgesamt sind die Schülerzahlen im Vergleich zum Vorjahr nur gering gestiegen, nämlich von 802 auf 809.

Dass die Gymnasien nach wie vor stark nachgefragt sind, zeigt der Zuwachs an Anmeldungen deutlich. 45 Schüler mehr als im Vorjahr wollen später auf den vier Schulen das Abitur machen. Das entspricht einer Zunahme von rund elf Prozent. „Auffallend“ sei, dass sich die Neuanmeldungen recht gleichmäßig auf die Gymnasien verteile. Spitzenreiter seien in diesem Jahr das Mörike- und das Georgii-Gymnasium, die beide in der Innenstadt liegen. Sie nehmen jeweils 120 neu angemeldete Schülerinnen und Schüler auf.

Gute Anmeldezahlen für die Gemeinschaftsschulen

Dahinter folgen das Theodor-Heuss-Gymnasium (109) und das Schelztor-Gymnasium (101). In Absprache mit dem Regierungspräsidium Stuttgart hätten insgesamt zehn Schüler umverteilt werden müssen, um an jedem Gymnasium jeweils vier Klassen für Fünftklässler bilden zu können. Im neuen Schuljahr wird es demnach 16 fünfte Klassen an den vier Gymnasien geben. Diese müssen laut dem Schulbürgermeister Markus Raab „trotz der Diskussion um die gymnasiale Oberstufe an Gemeinschaftsschulen“ nicht um ihre Beliebtheit fürchten.

Letztere hätten „gleichzeitig einen großen Nutzen davon“, sagt Raab. Tatsächlich stehen die Anmeldezahlen für die beiden Gemeinschaftsschulen in der Stadt dem Landestrend entgegen. 29 Schülerinnen und Schüler mehr als im Vorjahr wollen von September an diesen Schultyp besuchen. Das entspricht einer Zunahme von etwa 22 Prozent. Vor allem der Seewiesenschule – die vor fünf Jahren als erste in Esslingen gegründete Gemeinschaftsschule – wird ein Plus von 25 Fünftklässlern beschert. Mit 66 neu angemeldeten Schülern wird sie im neuen Schuljahr drei Lerngruppen bilden. Laut der Mitteilung aus dem Rathaus hat sie sich damit „endgültig in der Esslinger Schullandschaft etabliert“. Und dies trotz des an der Schule herrschenden Umbruchs und Umbaus im laufenden Betrieb.

Doch auch die Gemeinschaftsschule Innenstadt behauptet sich mit vier Neuanmeldungen mehr als im Vorjahr. Das sei beachtlich angesichts der herausfordernden Phase des Zusammenwachsens zweier Schulen und „der schwierigen monatelangen Diskussion um die gymnasiale Oberstufe“. Die Schule Innenstadt werde wie im vergangenen Jahr vier Lerngruppen bilden. Insgesamt seien die beiden Gemeinschaftsschulen in Esslingen dann mit sieben Lerngruppen am Start.

Rückgang an Realschulen „überraschend“

Als „überraschend“ bezeichnet die Verwaltung den Rückgang von Anmeldungen für die beiden Realschulen in der Stadt. Sie verlieren im Vorjahresvergleich insgesamt 67 Schülerinnen und Schüler, was einem Rückgang von rund 25 Prozent entspricht. Die Realschule Oberesslingen besuchen im kommenden Schuljahr 126 Fünftklässler (Vorjahr 174), die Zollberg-Realschule verzeichnet 74 Anmeldungen (Vorjahr 93). Damit gebe es fünf fünfte Klassen an der Realschule Oberesslingen und drei an der Zollberg-Realschule.

Das Thema PCB-Belastung in Klassenräumen habe bei der Anmeldung „noch keine Rolle“ gespielt, so die Verwaltung. Der Rückgang lasse sich zum Teil damit erklären, dass Busverbindungen nach Reichenbach und Weinstadt (Rems-Murr-Kreis) neu eingerichtet wurden, weshalb sich Schüler aus Baltmannsweiler und Aichwald an diesen Schulstandorten angemeldet hätten.

Reduzierter „Handlungsdruck“

Der Rückgang der Anmeldezahlen bei den Realschulen ist von der Verwaltung zwar nicht erwartet worden, doch großes Bedauern löst er nicht aus. Denn das reduziere „den unmittelbaren Handlungsdruck zur Unterbringung von Klassen an den Realschulen“, sagt der Schulamtsleiter Bernd Berroth. Die beiden Realschulen lägen mit insgesamt acht Zügen im zukünftig vorgesehenen Soll.