Lebendige Tiere mitten im Weihnachtstrubel – muss das sein? Sie halten her für eine „lebendige Krippe“, aber es gibt Gegner, die das Tierwohl gefährdet sehen. In Stuttgart fiel jetzt eine Vorentscheidung gegen die Krippe – aber wie sieht es in Esslingen aus?
In Stuttgart wird offenbar die Reißleine gezogen, in Esslingen aber noch diskutiert: In der Frage, ob eine Krippe auf dem Weihnachtsmarkt mit lebendigen Tieren noch zeitgemäß ist, gehen die Meinungen auseinander.
Nachdem der Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen des Stuttgarter Gemeinderates mit einer knappen Mehrheit für ein Ende der Ausstellung von Tieren auf Stuttgarter Weihnachtsmärkten stimmte, appelliert die Tierschutzorganisation Peta nun an die Mitglieder des Esslinger Gemeinderats, dem Stuttgarter Weg zu folgen.
Mehrheit in Esslingen für lebendige Tiere auf dem Weihnachtsmarkt
Im Esslinger Gemeinderat hält die Fraktion Linke/FÜR die lebendige Krippe auf dem Weihnachtsmarkt für tierwohlgefährdend und nicht mehr zeitgemäß. Doch eine Mehrheit im Verwaltungsausschuss ist anderer Meinung.
Die lebendige Krippe am Esslinger Postmichelbrunnen wird schon seit mehr als einem viertel Jahrhundert stets zur Adventszeit eingerichtet. Während die einen sie für einen schönen Hingucker und ein traditionsreiches Element auf dem Esslinger Weihnachtsmarkt halten, sehen Gegner darin eine Zumutung für die Tiere.
Rathaus zu Tieren auf Esslinger Weihnachtsmarkt: Kein Problem
Die Stadtverwaltung und die Esslinger Markt und Event Gesellschaft als Ausrichterin des Weihnachtsmarkts sehen darin keinerlei Probleme. Alle Auflagen würden erfüllt und Verstöße gegen das Tierschutzgesetz seien nie festgestellt worden.
Peta lobt Stuttgart für Tierschutz auf Weihnachtsmarkt
Im Verwaltungsausschuss schloss sich eine Mehrheit der Stadträte der Haltung der Stadtverwaltung an. „Wir sind für die Beibehaltung der lebendigen Krippe, weil sie sehr augenfällig auf Weihnachten hinweist – und wir wollen nicht nur den Konsum betonen“, erklärte etwa die SPD-Rätin Christa Müller. Die Grünen enthielten sich bei der Abstimmung, die Fraktion Linke/FÜR stimmte gegen die Beibehaltung der Krippe.
Zu Stuttgart erklärte Peter Höffken von Peta: „Das sind sehr gute Nachrichten für die Tiere, die mitten im Stuttgarter Weihnachtsmarktrubel als vermeintliche Attraktion zur Schau gestellt wurden. Damit sendet der Gemeinderat auch ein vorbildliches Zeichen für den Tierschutz an andere Städte wie Esslingen und Ulm, die noch auf Tiere als Besuchermagnet setzen.“