Eierköpfer am Frühstückstisch Foto: Decksmann

Benötigt der Mensch am Frühstückstisch eigentlich ein spezielles Gerät, um ein Ei zu köpfen? Bei unserem Kolumnisten KNITZ kommen so langsam Zweifel auf.

Stuttgart - Im Laufe seines Lebens hat KNITZ zwei Typen von Eierköpfer in die Hände bekommen. Der Erste war kreisförmig und funktionierte wie eine Schere. Beim Zusammendrücken kamen scharfe Zacken zum Vorschein, die der Schale keine Chance ließen. Der Hersteller behauptete: „Der Eierköpfer darf auf keinem Frühstückstisch fehlen.“

Der Zweite funktionierte mit Schwerkraft. Ließ man an einem Stift eine Metallkugel nach unten sausen, knallte diese auf eine übers Ei gestülpte scharfkantige Haube, welche die Schale knackte.

Welcher Eierköpfertyp sind Sie?

Beide Eierköpfer funktionierten tadellos. Wobei KNITZ sagen würde, Typ eins ist eher was für Leute, die spüren wollen, wie das Ei unter der Kraft ihrer Finger in die Knie geht. Typ zwei ist was für Freunde von Schusswaffen. Man muss kaum einen Finger rühren, lässt nur die Kugel los. So viel zur Küchenpsychologie von Eierköpferbenutzern.

Neulich nun saß KNITZ vor einem Frühstücksei und hatte keinen Eierköpfer zur Hand. Kein Problem, dachte er, früher hast du die Eier feinsäuberlich mit dem Messer geköpft. Doch früher war früher und ist wohl vergangen. Hinterher jedenfalls sah das Ei nicht mehr nach Ei, sondern nach Totalschaden aus. Die wachsweiche Pampe lief am Becher herunter.

Der Naturbursche fühlt sich entmannt

KNITZ könnte dem Messer die Schuld geben, aber das wäre ungerecht. Das Problem lag eher darin, dass KNITZ im Lauf der Jahre durch den Gebrauch von Eierköpfern gewissermaßen domestiziert wurde. Dem Naturburschen KNITZ war das Gefühl fürs Eierköpfen mittels einfachem Werkzeug abhandengekommen. Man könnte auch sagen, die Eierköpfer haben ihn entmannt.