Auf der neuen Esnos springen die Mountainbiker jetzt legal über die Wellen. Foto: Horst Rudel

Nach dem Rückbau der alten Esnos haben sich die Sportler nicht lange mit Jammern aufgehalten. Die Mountainbiker haben sich in einem Verein organisiert und die Genehmigung einer Strecke erreicht.

Esslingen - Groß waren das Entsetzen und der Ärger bei den jungen Mountainbikern, als die Stadt Esslingen Ende Januar 2014 deren beliebte, aber illegal in den Wald beim Katzenbühl gebaute Esslinger Nordschleife (Esnos) dem Erdboden gleichgemacht hat. Seitens der Stadt hieß es damals, man habe den Pfad – der Start befand sich nur rund zwei Kilometer von der neuen, legalen Esnos entfernt – „rückgebaut und renaturiert“, weil die sogenannte Verkehrssicherungspflicht an der Stadt und einigen Pächtern hängen geblieben wäre. Doch eine Haftung für eine nicht genehmigte Strecke wollte die Verwaltung nicht übernehmen. Zudem sei beim Bau und der Befestigung des Parcours gegen das Naturschutzrecht verstoßen worden.

Strecke wurde in drei Stunden „plattgemacht“

Die jungen Sportler sahen das seinerzeit freilich anders. Joe Reiser, der heutige Leiter der Radsportabteilung des TV Hegensberg, und seine Freunde empfanden die Reaktion der Stadt zunächst nur als eine mutwillige Zerstörung ihrer mit viel Arbeit und Herzblut gestalteten Strecke. In drei Stunden sei „plattgemacht“ worden, was in drei Jahren mit viel Engagement aufgebaut worden war. Die Esnos war von Mountainbikern aller Altersklassen geliebt und genutzt worden. Reiser schätzte die Zahl der Sportler, die dort nahe der ehemaligen Mülldeponie zwischen Esslingen und Kernen-Stetten regelmäßig ihrem Sport nachgegangen sind, auf mindestens 150.

Allzu lange hielten sich die Mountainbiker jedoch nicht mit Jammern und Wehklagen auf. Schließlich war ihnen immer bewusst gewesen, dass ihre Esnos nicht genehmigt ist. Das wollten sie so schnell wie möglich ändern, und sie gründeten eine Radsportabteilung im TV Hegensberg, um dann als Verein „mit der Stadt darüber sprechen zu können, wo wir eine genehmigte Strecke hinkriegen können“, erklärte Joe Reiser damals.

Ein langer und steiniger Weg

Es ist ihnen gelungen, wenngleich der bürokratische Weg ein langer und steiniger war. Es musste zunächst eine geeignete und genehmigungsfähige Strecke gefunden werden. Bei einer Ortsbegehung haben sich dann die Sportler sowie Vertreter des Landratsamts, der Forstverwaltung, der Jäger, des Bürgerausschusses Wäldenbronn und der Stadt Esslingen auf den jetzigen Standort für die neue Esnos verständigt. Zudem mussten aber Gutachten für den Artenschutz und den Baumbestand eingeholt sowie eine weitere Expertise erstellt werden, die die Sicherheit der neuen Esnos überprüft hat. Das Motto für die alte und die neue Esnos ist aber stets dasselbe geblieben: Fahrspaß für alle.