In Marbach (Kreis Ludwigsburg) wurde vor dem Hallenbad ein großer Baum abgeholzt. Musste das sein?
Es ist grundsätzlich ein sensibles Thema, wenn alte Bäume abgeholzt werden. In Marbach aber dieser Tage vielleicht noch mehr als anderswo. Das liegt vor allem an einer Diskussion vom vergangenen Jahr um eine alte Eiche vor der Volksbank am König-Wilhelm-Platz, die einem Neubau weichen sollte. Naturschützer protestierten vehement, das Vorhaben wurde abgeblasen. Im Anschluss machten sich die Grünen im Gemeinderat für eine Baumschutzsatzung stark, scheiterten aber. Angesichts dieser Vorgeschichte war es absehbar, dass ein großer Baumstumpf wie nun vor dem alten Hallenbad für Fragen sorgen würde. Und so kam es auch.
Der Baum war plötzlich verschwunden
Im Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats wollte Swantje Hammer (CDU) von der Verwaltungsspitze wissen, was es damit auf sich hat. Wie aus heiterem Himmel sei der Baum verschwunden gewesen, sagte Hammer. Sie sei darauf aus der Bevölkerung angesprochen worden. Vielleicht handele es sich ja um eine „vorbereitende Maßnahme“, mutmaßte Hammer und spielte damit augenscheinlich auf den Umstand an, dass das Deutsche Literaturarchiv (DLA) auf dem Gelände einen Neubau realisieren möchte.
Doch mit den Plänen des DLA steht der gerodete Baum nicht in Verbindung. Es ist vielmehr so, dass das Gewächs in der Jahnstraße krank war. „Der Baum hatte das Eschentriebsterben in fortgeschrittenem Stadium“, erklärt Jürgen Kirn vom Bauamt. „Aufgrund der hohen Astbruchgefahr musste der Baum aus Gründen der Verkehrssicherheit gerodet werden“, fügt er hinzu. Die Schäden seien im Sommer 2024 während eines Kontrollgangs festgestellt worden.