Seit Donnerstag hängen die Wunschkarten in Hemmingen am Baum. Foto: factum/Granville

In Rathäusern und Bibliotheken werden Weihnachtsträume von Kindern ausgehängt. Diese werden im Rahmen der Aktion Wunschbaum auch erfüllt.

Strohgäu - Im Rathaus der einen Kommune können an diesem Freitag noch Weihnachtswünsche abgegeben werden, in der Bibliothek der anderen Gemeinde hängen bereits Wunschzettel am Baum. Dank der „Aktion Wunschbaum“ wird manchem Kind im Strohgäu einer wenig begüterten Familie ein Weihnachtswunsch erfüllt. An Spendern mangelt es nicht. Hemmingen ist vornedran. In der Bibliothek am Alten Schulplatz haben Mitarbeiterinnen am Donnerstagnachmittag einige Dutzend Wunschzettel am Weihnachtsbaum befestigt. Die Gemeinde hatte Familien angeschrieben, die finanziell nicht auf Rosen gebettet sind; darunter auch etwa ein Dutzend Flüchtlingsfamilien. „Die Bereitschaft zum Schenken ist groß“, sagt Lisa Bernat, die im Rathaus die Aktion koordiniert. Ein Wunsch sollte den Wert von 20 Euro nicht übersteigen. Von diesem Freitag an können Schenker und Spender die Zettel in der Bibliothek vom Weihnachtsbaum pflücken. Die Geschenke sollten dann, hübsch verpackt, bis zum 7. Dezember im Rathaus abgegeben werden.

200 Karten in Korntal-Münchingen erwartet

Nach diesem Prinzip gehen auch die anderen Kommunen im Strohgäu vor. In Korntal-Münchingen erwartet der Stadtjugendpfleger Matthias Rees gut 200 Wunschkarten; am Donnerstag lagen schon 15 aus Kallenberg, 60 aus Münchingen und 120 aus Korntal vor. Die Stadt stellt in diesem Jahr erstmals drei Wunschbäume – einen mehr als in den Vorjahren. Sie stehen in der Bücherei in Münchingen sowie in Korntal im Rathaus und in der Bücherei. Von 2016 auf 2017 stieg die Zahl der Wunschzettel von 135 auf 195 – auch deshalb, so Rees, weil der Arbeitskreis Asyl diese Aktion bei den Flüchtlingsfamilien bekannt mache. Für den Fall, dass nicht alle Wunschkarten von privaten Spendern abgeholt werden, sagt Rees aber schon eines zu: „Es darf nicht sein, dass Wünsche nicht erfüllt werden.“ In diesem Fall werde die Stadt einspringen. In Ditzingen läuft die Aktion Wunschbaum in diesem Jahr zum siebten Mal. Der Initiator, der ehemalige Stadtrat Roland Harsch, rechnet mit knapp 200 Wunschzetteln. Es komme vor, dass am letzten Tag noch einige Wunschkarten übrig seien. Die darauf notierten Wünsche würden mit den Geldspenden erfüllt, die jedes Jahr für die Aktion eingehen. Der Ditzinger Wunschbaum steht in der Stadtbibliothek, die Wünsche können vom 27. November an abgeholt werden. Roland Harsch freut sich mit den Beschenkten. „Die Vielfalt finde ich toll“, sagt er über die bunten Präsente.

Wertgrenze auf 25 Euro erhöht

Der Wunschbaum in Gerlingen steht in diesem Jahr zum vierten Mal im Foyer des Rathauses beim Bürgerbüro. Stefan Fritzsche vom Amt für Jugend, Familie und Senioren rechnet mit etwa 120 Wunschkarten. An diesem Freitag ist der letzte Abgabetag dafür; der Weihnachtsbaum wird am kommenden Montag, 26. November, aufgestellt. Die Verwaltung hat übrigens den in den Vorjahren üblichen Richtwert von etwa 20 Euro pro Geschenk erhöht auf jetzt 25 Euro. In den Vorjahren seien immer alle Wunschzettel abgenommen worden; ein Verein aus der Stadt hole immer etliche auf einmal und gebe diese an Mitglieder weiter. Letzter Abgabetermin für Geschenke ist hier der Freitag, 7. Dezember.