Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) Foto: dpa

Der neue Bildungsplan soll auch dem Thema Homosexualität im Unterricht mehr Raum geben. Das gefällt nicht jedem. Wissenschaftsministerin Bauer will sich davon aber nicht beirren lassen.

Der neue Bildungsplan soll auch dem Thema Homosexualität im Unterricht mehr Raum geben. Das gefällt nicht jedem. Wissenschaftsministerin Bauer will sich davon aber nicht beirren lassen.

Stuttgart - Trotz aller Kritik wird die Landesregierung aus Sicht von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) an ihren Zielen für den neuen Bildungsplan festhalten. „Es geht uns um Liberalität, Weltoffenheit und Respekt - dahinter gehen wir nicht zurück“, sagte die Grünen-Politikerin in Stuttgart. Das Hauptziel sei unverrückbar: „In der Schule muss Jugendlichen der Respekt davor nahegebracht werden, dass es in unserer Gesellschaft viele verschiedene Menschen mit sehr vielen verschiedenen Präferenzen gibt.“

Grün-Rot will die Unterrichtsziele für die Schulen überarbeiten und etwa den Themen Homosexualität und partnerschaftliche Vielfalt mehr Raum geben. Dagegen gibt es seit Monaten Proteste. Mehr als 190.000 Menschen unterzeichneten eine Petition gegen einen „Bildungsplan unter der Ideologie des Regenbogens“. Zu zwei Demonstrationen kamen jeweils mehrere Hundert Menschen, von „Umerziehung“, „Indoktrination“ und „grünem Gesinnungsterrorismus“ war die Rede.

Ministerin Bauer räumt gewisse Kommunikationsfehler ein. Ausgangspunkt der Debatte war ein Arbeitspapier aus dem Kultusministerium, das an die Öffentlichkeit gelangt war. Bauer nennt es inzwischen ein „noch unausgereiftes Arbeitspapier“ und sagt, man hätte früher „abrüsten“ müssen. „Es geht ja nicht darum, das Lebensmodell Homosexualität nach vorne zu bringen.“ Genauso könne man aber erwarten, „dass auch die anderen nicht das von ihnen präferierte Lebensmodell der Heterosexualität allen überstülpen“. Bauer sagte: „Es geht um die Toleranz gegenüber allen Lebensformen.“