Stephan Burger, Erzbischof von Freiburg, sagt zum Missbrauchsskandal: „die Fakten müssen auf den Tisch“. (Archivbild) Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Der Missbrauchsbericht der katholischen Kirche für das Erzbistum Freiburg soll am 18. April im Internet veröffentlicht werden. Es soll auch eine Telefonhotline eingerichtet werden.

Der schon eine ganze Weile angekündigte Missbrauchsbericht für das Erzbistum Freiburg wird nach Ostern am 18. April veröffentlicht. Dies teilte die Erzdiözese am Montag in Freiburg mit. Bisher war nur allgemein von einem Termin im April die Rede gewesen. Ostern fällt dieses Jahr auf den 9. April.

Stephan Burger, der Freiburger Erzbischof, hatte bereits zu Jahresbeginn mit deutlichen Worten Konsequenzen in Aussicht gestellt. „Wer Schuld auf sich geladen hat, muss Verantwortung übernehmen - unabhängig von Posten und Positionen“, sagte der hohe Geistliche. Die Aufarbeitung sei ihm persönlich wichtig, „die Fakten müssen auf den Tisch“.

Experten von Justiz und Polizei erstellten den Bericht

Am 18. April ist dann eine Pressekonferenz geplant, wie die Erzdiözese berichtete. Der Bericht werde im Internet zur Verfügung gestellt. Es sei auch eine Telefonhotline geplant. Das Gutachten über den Umgang von Bistumsverantwortlichen mit sexuellem Missbrauch sollte ursprünglich schon im Oktober vorgestellt werden. Es waren jedoch zusätzliche rechtliche Absicherungen nötig.

Der Missbrauchsbericht für das Freiburger Erzbistum wird von der sogenannten AG Aktenanalyse erstellt. Vier externe Fachleute aus Justiz und Kriminalpolizei erforschen unter anderem, welche Strukturen Vertuschung und Missbrauch in der Vergangenheit möglich gemacht haben. Untersuchungen anhand von Personalakten nach sexuellem Missbrauch hatten schon früher Erschreckendes zu Tage gefördert: Von Anfang 1946 bis Ende 2015 wurden 190 Beschuldigte entdeckt, die meisten von ihnen Priester, sowie mindestens 442 Betroffene. Ähnliche Gutachten hat es auch schon in anderen Bistümern, etwa in Köln und München, gegeben.

Mit etwa 1,8 Millionen Katholiken gehört das Erzbistum Freiburg im Breisgau zu den größten der 27 Diözesen in Deutschland.