Sami Khedira (im Duell mit Barca-Star Lionel Messi/li.) war der bislang letzte VfB-Nachwuchskicker, der den Sprung ins internationale Fußballgeschäft geschafft hat – heute spielt er bei Real Madrid. Foto: dpa

Der Ex-Präsident Erwin Staudt spricht im Interview über die Krise beim VfB, seinen Nachfolger, die Jugendarbeit und die Nöte des Trainers.

Acht Jahre lang führte Erwin Staudt (64) den VfB Stuttgart. Jetzt blickt er mit der Gelassenheit des Ruheständlers von außen auf den Club – und manches Problem kommt ihm bekannt vor.

Grüß Gott, Herr Staudt. Ich erwische Sie in Berlin. Befindet sich da ein Leonberger auf der Flucht?
(Lacht) Nein, ich lebe sehr gern in Leonberg. Aber ich habe seit 15 Jahren eine Wohnung in Berlin . . .

. . . und jetzt berät der Genosse in Ihnen den Kanzlerkandidaten der SPD?
Peer Steinbrück kriegt das auch ohne mich hin. Wie Sie wissen, bin ich inzwischen Ruheständler . . .

. . . mit einem vollen Terminkalender.
Es geht so. Ich spiele ein bisschen Golf, ich gehe joggen und schaue Fußball.

Das klingt entspannt.
Na ja, eine kleine Aufregung nach acht Jahren als Präsident beim VfB Stuttgart durfte es dann doch noch sein.

Sie machen Bungeejumping?
Nein, ich bin fasziniert vom Golfsport.

Und was ist daran aufregend?
Na, hören Sie mal. Das sind vier Stunden höchste Konzentration. Ich arbeite permanent an mir. Auf einem 18-Loch-Platz ist man sieben Kilometer unterwegs. Und das in einer tollen Umgebung. Danach bin ich ziemlich müde.

Wie hoch ist Ihr Handicap?
(Kurze Pause) Vierunddreißig Komma fünf!

Ausbaufähig, oder?
Ich bin zufrieden, ich bin schließlich keine 15 mehr. Ich habe ja erst vor zwei Jahren mit dem Golfspiel angefangen.